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AMS erwartet erst 2016 weniger Arbeitslose

Die Arbeitslosigkeit wird in Österreich auf hohem Niveau verharren. Die Arbeitslosenquote soll zwischen 2013 und 2015 bei unverändert 7,4 Prozent liegen und erst im Jahr 2016 auf 7,2 Prozent sinken, geht aus einer Prognose des Forschungsinstituts Synthesis für das Arbeitsmarktservice (AMS) hervor.


“Erste monatliche Rückgange wird es ab dem zweiten Halbjahr 2014 geben”, sagte AMS-Vorstand Johannes Kopf im APA-Gespräch. Das AMS hatte zuletzt mit einem Sinken der Arbeitslosenquote bereits im Gesamtjahr 2015 gerechnet. Durch einen Wirtschaftsaufschwung in Österreich 2014 – mit 1,6 Prozent BIP-Plus – und 2015 (+2,5 Prozent) würden wieder mehr Frauen auf den Arbeitsmarkt drängen, und ältere Arbeitnehmer müssten durch die Pensionsreform länger in Beschäftigung bleiben, erinnerte Kopf. “Die Nachfrage der österreichischen Betriebe nach neuen Arbeitskräften reicht jedoch mittelfristig nicht aus, um das gestiegene Arbeitskräfteangebot abzudecken”, heißt es im Synthesis-Forschungsbericht.

Erst 2016 soll die Arbeitslosenquote von zuvor 7,4 Prozent auf 7,2 Prozent und 2017 auf 6,9 Prozent sinken. Im EU-Vergleich verzeichnete Österreich im Februar aber erneut die niedrigste Arbeitslosenrate in der EU. Heuer soll es laut Prognose im Jahresschnitt 276.500 Arbeitslose in Österreich geben und zusätzlich rund 72.000 Personen in AMS-Schulungsmaßnahmen. Zum Vergleich: 2012 waren knapp 261.000 Personen arbeitslos registriert und 66.600 in Schulungen.

Die Anzahl der vorgemerkten Arbeitslosen in Österreich wird seinen Höhepunkt im Jahr 2015 mit rund 280.000 Personen erreichen und im folgenden Jahr auf 274.500 Arbeitslose sinken. Als weiterhin größte Herausforderung bezeichnete Kopf das Verschwinden von Hilfsarbeiter-Jobs. Die Arbeitslosenquote bei Personen mit Lehre, Matura oder Universitätsabschluss sei in den letzten 22 Jahren nahezu konstant geblieben, bei Pflichtschulabsolventen hingegen von 9 auf 19 Prozent in die Höhe geschossen. Eine “massive Reform” des Bildungssystems in Österreich sei dringend notwendig, forderte der AMS-Chef.

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