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AMS-Buchinger für Kurzarbeit in Industrie

Die Arbeitslosigkeit in Österreich soll in den nächsten Jahren leicht steigen. Erst 2015 erwartet AMS-Vorstand Buchinger wieder einen Rückgang, im darauffolgenden Jahr aber bereits wieder einen Anstieg. Die Anzahl der heimischen Arbeitskräfte werde in den kommenden Jahren deutlich stärker steigen als die Zahl der Arbeitsplätze. Buchinger plädiert zur Abfederung auf Arbeitszeitverkürzung.


Die Möglichkeit zur Verkürzung der Arbeitszeit sieht der AMS-Chef aber nur in der Industrie, nicht im Bereich Handel und Dienstleistungen. Daher sollte branchenweise in Kollektivverträgen mit Arbeitszeitverkürzungsmaßnahmen reagiert werden, um die steigende Produktivität in der Industrie zu nutzen. Eine Verringerung der Normalarbeitszeit für alle durch eine Änderung des Arbeitszeitgesetzes kann sich Buchinger hingegen nicht vorstellen. Gerade im Dienstleistungsbereich, im Bereich Gesundheit und Pflege würden dadurch die Arbeitskosten zu stark steigen.

Durch die Arbeitsmarktöffnung für Osteuropäer aus den neuen EU-Mitgliedsstaaten erwartet Buchinger pro Jahr 20.000 zusätzliche Arbeitskräfte. “Das überkompensiert allfällige Entlastungen durch die Demografie.” Zwischen Mai 2011 und Mai 2012 haben 27.000 Osteuropäer eine Arbeit in Österreich aufgenommen. “Ein sprunghafter Angebots-Schock konnte vermieden werden, aber es entstehen kontinuierliche Arbeitsmarkteffekte”. Ein Stopp des Zuzugs nach Österreich sei wegen der EU rechtlich gar nicht möglich, erteilt er diversen Forderungen eine Absage.

Für die Bildungskarenz hat das AMS 2011 rund 76 Mio. Euro ausgegeben. Derzeit sind rund 8.300 Personen für Zwecke der Weiterbildung karenziert. Die Wirtschaftskammer kritisierte in der Vergangenheit die fehlende Erfolgskontrolle der Bildungsmaßnahmen. Buchinger versteht zwar die Diskussion, will aber keine Einmischung des AMS in Bildungsentscheidungen des Einzelnen.

Eine “Teilzeit-Bildungskarenz” neben einem reduzierten aufrechten Arbeitsverhältnis, wie von ÖVP-Seite gefordert, kann sich Buchinger im APA-Gespräch durchaus vorstellen. Einzige Bedingung: Diese Möglichkeit müsste auch Teilzeit-Angestellten zur Verfügung stehen.

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