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Amokfahrt am Arlberg

Gleich drei Sperren durchbrach ein 37-jähriger Autofahrer aus Hörbranz am Arlberg. Auch Schüsse konnten ihn nicht stoppen.

„Freier Zugang für alle Menschen – es darf keine Schranken geben!“ Diese Worte soll ein 37-jähriger Hörbranzer bei seiner Festnahme in Lech immer wieder geschrien haben. Zuvor durchbrach er mit seinem Auto mehrere Straßensperren. Trotz der Schüsse auf sein Auto setzte er die Amokfahrt fort.

Nachdem er bereits am Sonntag die Schranken beim Casino und dem Landesgendarmeriekommando in Bregenz durchbrochen hatte, machte sich am Montagmorgen ein 37-jähriger Autofahrer aus Hörbranz nach Zürs auf und durchbrach dabei in Stuben eine Straßensperre.

Über Funk informiert, wollten Beamte aus Zürs den Amokfahrer anhalten. „Ein Beamter stellte sich vor die geschlossene Schranke“, klärt der oberste Bludenzer Gendarm, Gerhard Rauch, auf. „Im letzten Moment konnten der Beamte sowie zehn bis 15 hinter der Schranke wartende Touristen zur Seite springen – dann durchbrach der Mann die Schranke.“

Der Hörbranzer setzte seine Wahnsinnsfahrt Richtung Lech fort. Zwei Beamte aus Lech errichteten daraufhin mit ihrem Einsatzfahrzeug eine Straßensperre. Mit gezückter Waffe signalisierten sie dem Hörbranzer, stehen zu bleiben. Als der Amokfahrer die Sperre durchbrach, schoss ein Beamter – ein ehemaliges Mitglied der Spezialeinheit Kobra – zweimal in den rechten Hinterreifen des Fahrzeugs – vergebens: Der Hörbranzer raste weiter.


Aus fahrendem Auto auf Flüchtigen gefeuert

Währenddessen nahm ein Beamter aus Zürs im Pkw eines Hoteliers die Verfolgung des Mannes auf. „Kurz vor der Ortseinfahrt Lech feuerte der Beamte dann aus dem fahrenden Fahrzeug nochmals drei Schüsse auf das Hinterrad des Autos ab“, weiß Rauch. Erst mitten im Ort – beim Kaufhaus Pfefferkorn – endete die wilde Fahrt des Unterländers: Ein Ortsbus stand so auf der Straße, dass es keinen Fluchtweg mehr gab.

„Wir können von Glück reden, dass nichts passiert ist“, zeigt sich Rauch trotz diesem Zwischenfall erleichtert.

In seinen Augen haben die Beamten völlig richtig gehandelt, dennoch hat die Staatsanwaltschaft bereits die Ermittlungen aufgenommen. „Jetzt muss genau geprüft werden, ob der Schusswaffengebrauch auch tatsächlich nötig war.“

Der Gemeindearzt stellte beim Amokfahrer eine akute Verwirrung fest –°da die Straße gesperrt war, wurde der Mann ins Krankenhaus geflogen. Derzeit befindet sich der Hörbranzer in der Nervenheilanstalt Valduna.

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