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American Express streicht 7.000 Jobs

Nach einem heftigen Gewinneinbruch streicht der Kreditkartenanbieter American Express 7.000 Jobs und damit rund zehn Prozent aller Stellen.

Der US-Konzern leidet unter massiv steigenden Zahlungsausfällen bei Kreditkartenschulden im Zuge der Finanzkrise.

Experten schlugen bereits Alarm: Die in den USA enorm hohen Schuldenberge bei Kreditkarten gelten als das nächste große Risiko für die globalen Finanzmärkte nach den Hausdarlehen, die Auslöser der Finanzkrise waren.

American Express (Amex) will durch den Jobabbau und weitere Einschnitte wie das Verschieben von Investitionen im kommenden Jahr insgesamt 1,8 Mrd. Dollar (1,38 Mrd. Euro) einsparen. Der Konzern hatte vor gut einer Woche für das dritte Quartal einen Ergebnisrückgang um fast ein Viertel bekanntgegeben. Im laufenden Schlussquartal werde der Gewinn nun durch die neuen Maßnahmen mit 240 bis 290 Mio. Dollar nach Steuern belastet, teilte Amex am Donnerstag überraschend in New York mit.

Amex galt wegen seiner relativ zahlungskräftigen Kundschaft bisher als recht widerstandsfähig. Die Finanzkrise zieht aber immer weitere Kreise und schlägt in den USA auf alle Schichten und Branchen durch. Immer mehr Amerikaner sitzen in einer Schuldenfalle. Sie schichten ihre Rückstände oft nur noch von einer Kreditkarte auf die nächste, weil sie die teils enormen Zinsen nicht mehr abbezahlen können.

Anders als die Branchenführer Visa und Mastercard hat Amex die Kreditkartenschulden seiner Kartenkunden in den eigenen Büchern. Bei Visa und Mastercard liegt das Risiko hingegen bei den Banken, die die Karten ausgeben. Alle Anbieter reichen jedoch Teile der Außenstände über Wertpapiere an andere Investoren weiter – ganz ähnlich wie bei den am Ende weltweit weiter verkauften US-Hauskrediten.

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