Amann machte in der jüngsten Vergangenheit ausschließlich Wahl-Niederlagen der Freiheitlichen aus, ob bei der AK-, der Wirtschaftskammer- oder den Gemeinde-Wahlen. “Strache wird auch bei der Landtagswahl in Wien nie seine Ziele erreichen”, prophezeite Amann. Eher müssten sich Strache und die anderen Verantwortlichen in der FPÖ selbst infrage stellen und darüber befinden, “ob sie überhaupt noch reüssieren können”.
Mit ihrer momentanen Ausrichtung seien die FPÖ nicht mehr konkurrenzfähig, forderte Amann ein inhaltliches Umdenken in Richtung freiheitlich-liberaler Werte. Das Ausländerthema sei längst nicht mehr so aktuell wie vor drei Jahren, und auch in Vorarlbergs Wählerschaft sei nach dem “Juden-Sager” von Parteichef Dieter Egger eine Ernüchterung eingetreten, glaubt Amann. “Sie haben doch gesehen, dass mit diesem Thema zwar aktuell Wirbel gemacht werden kann, aber auf lange Sicht ist das überhaupt ein Schaden an jeder demokratischen Partei”, so Amann.
Zum Antreten von Barbara Rosenkranz sagte der ehemalige FPÖ-Klubobmann im Vorarlberger Landtag, dass die FPÖ offenbar über keine geeigneten Kandidaten mehr verfüge, mit denen man auch das bürgerliche Lager hätte ansprechen können. Auch er selbst habe sein Wahlrecht nicht ausgeübt. Überhaupt sei es unglaubwürdig, zunächst die Abschaffung des Bundespräsidentenamts zu fordern, am Ende aber doch eine Kandidatin zu nominieren, so Amann.
Die Partei zu verlassen komme für ihn aber nicht infrage. “Ich bin Mitglied der freiheitlichen Partei, handelnde Personen sind nicht die Parteiideologie. Nur wenn man drinnen bleibt, kann man etwas verändern”, stellte Amann fest.