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Amanda Palmer rockte die Arena

Amanda Palmer machte mit ihrer neuen Band "The Grand Theft Orchestra" Haltt in Wien und rockte trotz  Krankheit die Arena.
Konzerte im November

Mit ihrem neuen Album “Theatre is Evil” und ihrer neuen Band “The Grand Theft Orchestra” ist Amanda Palmer derzeit auf Tour. Gestern, Montag, war die Wiener Arena die letzte Station des ersten Teils der Europa-Konzerte.

Zunächst sah es nicht gut aus: Aufgrund einer Bronchitis sagte Amanda Palmer im Vorfeld ihres Wien-Konzerts alle Interview-Termine sowie einen Kurz-Auftritt in einem Plattengeschäft ab. Via Kurznachrichtendienst Twitter hielt sie ihre Fans auf dem Laufenden: Am Abend wolle sie auf jeden Fall auftreten. Und so stand die 36-jährige ehemalige Sängerin der “Dresden Dolls” um 20 Uhr im Kimono und mit Uniform-Kappe auf der Bühne: “I’m a little krank”, lachte sie mit deutlich belegter Stimme ins Mikrofon.

Krank und trotzdem voller Energie: Amanda Palmer in Wien

“Aber ich habe ein paar Gäste mitgebracht, vielleicht zu viele Gäste…”, schmunzelte die Amerikanerin und gab die Bühne für ihren Bassisten Jherek Bischoff frei, der das Publikum in der ausverkauften Arena mit einer skurrilen Mischung aus Neuer Musik und Punk irritierte. Auch der nächste Programmpunkt forderte die Geduld der Fans, als die Japanerin Hiroyo Kitao eine geräuschlose Butoh-Performance zum Besten gab. Es folgten ein wildes Kurz-Konzert des “Grand Theft Orchestra”-Gitarristen Chad Raines mit seiner Band “The Simple Pleasure” und eine Lyrik-Lesung von Amanda Palmers Ehemann Neil Gaiman, bevor es nach zwei Stunden endlich soweit war: Amanda Palmer stürmte überraschend energiegeladen die Bühne.

Im Zentrum stand das neue Album “Theatre is Evil”, das Palmer mithilfe jener knapp 1,2 Mio. Dollar finanziert hat, die ihr 24.883 Fans über die Plattform “Kickstarter.com” im Vorfeld überwiesen hatten. 100.000 Dollar waren angepeilt gewesen, die Fans konnten zwischen unterschiedlichen Packages (vom 1-Dollar-Download des gesamten Albums bis zu einem Privatkonzert für 5.000 Dollar) wählen. Zwischen neuen Hits wie “Killing Type” oder “Want it Back” und Cover-Versionen wie Kurt Weills “Seeräuber Jenny” hatten die Band-Mitglieder sichtlich Spaß beim geräuschvollen Zerkauen der Hustenzuckerl, einer wilden Instrumententausch-Staffel während des Klassikers “Missed Me” oder dem Singen mit – auf die Bühne geworfenen – Blumen zwischen den Zähnen.

So trat Palmers Bronchitis zusehends in den Hintergrund, lediglich ab und zu verrutschte die Stimme um eine Oktave, was der Qualität des Club-Konzerts jedoch keinen Abbruch tat.

(Red./APA)

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