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Alternativen zu „Betonklötzen“

Nachdem im Bürgerforum heftige Kritik an den „Betonklötzen“ vor allem beim Hafenprojekt geübt worden war, gibt es auch Lob für gelungenere Baumaßnahmen.

„Zwei Lichtblicke in Bezug auf das Stadtbild von Bregenz gibt es zu melden“, schreibt Peter Gomm. Er bezieht sich dabei auf das nach der Renovierung kurz vor der Fertigstellung stehende Haus an der Ecke Inselstraße.

Echter Blickfang

„Das Haus dürfte ein richtiger Blickfang werden und damit den Betonklotz-Propheten in Bregenz einen weiteren Beweis liefern, dass eine Sanierung mehr Freunde macht, als ein Neubau nach Bregenzer Stil.“

„Das ist mir auch aufgefallen ich finde es super und ganz wichtig für unsere schöne Stadt“, meint dazu Roswitha Wiltschi.

Zweites Positivbeispiel ist für Peter Gomm die weitgehend abgeschlossene Sanierung der Südtiroler Siedlung im Vorkloster. Der Teilnehmer am Bürgerforum spart aber auch nicht mit Kritik: „Wie nun nicht mehr zu übersehen, nehmen die Betonklötze an der Stadteinfahrt Formen an, die alle Befürchtungen bestätigen. Sowohl der Sutterlüty Klotz als auch der Neubau gegenüber sind planerische Fehlentscheidungen der Stadt Bregenz“, so Peter Gomm. Eines der schönsten Häuser von Bregenz, das ehemalige „Hotel Post“, werde nun zu einem beträchtlichen Teil dem Blick der Gäste entzogen. „Nach meiner Auffassung ist Bregenz die am besten abgebrochene und mit Betonklötzen verbaute Stadt am Bodensee“, kritisiert Gomm.

Das sehen auch Dietmar und Waltraud Klement so. „Wir können uns der Meinung von Herrn Gomm vollinhaltlich anschließen. In den letzen Jahren wurde Bregenz sukzessive zugeklotzt und so, wie es aussieht, ist noch lange kein Ende abzusehen“, beklagen sie und fürchten, dass mit dieser Bauwut künftigen Generationen die Chance verbaut wird, „in einer lebenswerten und schönen Stadt zu leben“.

Erst der Anfang

Bürgermeister Markus Linhart freut sich über das Lob über gelungene Sanierungsmaßnahmen. Beim Haus Inselstraße 8 hat Walter Corona inzwischen seine „Corona Espresso-Bar“ eröffnet und freut sich auf den Sommer, denn in den kommenden Wochen soll auch der Platz neu gestaltet werden.

„Mir schwebt eine Art kleiner Kornmarktplatz vor. Weniger hektisch und nach dem Motto ,klein, aber fein’ sollen die bestehenden Gastronomiebetriebe die Gartenwirtschaft intensivieren können“, so Linhart. Sorgen bereitet ihm diesbezüglich die „Müllinsel“. Diese soll verschwinden, aber „einen alternativen Standort suchen wir noch“, so Linhart.

Ärger über “Überwasser“

Kritik an Bregenzer Trinkwassertarif

Sind die Tarife für Trinkwasser korrekturbedürftig? Jürgen Natter glaubt „ja“, denn er hält die Berechnungsmethode für ungerecht.

„Der Verbrauch von Trinkwasser wird in Bregenz nach Wohnungsgröße und dementsprechend zugeteilten Kubikmetern abgerechnet. Alles mehr Verbrauchte wird als ,Überwasser’ zu einem höheren Tarif höher berechnet“, so Natter. Mehr als 93 Prozent der Abnehmer hätten nach Auskunft der Stadtwerke “Überwasserrechnungen“ zu bezahlen. Schon der Namen “Überwasser“ sage aus, „dass man Verschwender ist.“ Da könne doch etwas nicht stimmen.

Statt beim Wasserverbrauch die Wohnungsgröße als Basis heranzuziehen, schlägt Natter vor, den Wasserverbrauch (und damit die Pauschalmenge) nach Haushaltsgröße zu berechnen. Quadratmeter brauchen kein Wasser, wohl aber die Personen, die in einer Wohnung – unabhängig von deren Größe – wohnen, schlägt Natter eine Alternative vor.

Unglücklich benannt

Für Bürgermeister Markus Linhart ist die Kritik teilweise berechtigt. „Die Formulierung ,Überwasser’ ist eine unglückliche Formulierung“, so Linhart, der jedoch anmerkt, dass Bregenz im Vergleich mit anderen Vorarlberger Städten und auch österreichweit ausgesprochen günstige Wassertarife hat.

Eine Erhebung für das Jahr 2000 weist für einen 3-Personen-Haushalt mit einer Wohnfläche von 90 bis 100 Quadratmeter für Bregenz Kosten von knapp 90 Euro aus. „Der Durchschnitt in den Landeshauptstädten liegt vergleichsweise bei über 160 Euro, in Wien müssen rund 195 Euro und in Innsbruck sogar über 200 Euro berappt werden.

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