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Alter Meister nun wieder neu

Eine Kunst-Sensation bahnt sich in Feldkirch an: Der Wolf Huber-Altar ist komplett. Fachleute setzen die Könnerschaft von Wolf Huber (ca. 1480-1553) mit jener eines Albrecht Dürer gleich.

Die Wirkung des Feldkircher Malers ist über die Jahrhunderte einerseits auf Grund der etwas weniger prominenten Auftraggeber, andererseits aber vor allem wegen der Stadtbrände in Passau nicht im selben Ausmaß angewachsen. Von Wolf Huber sind somit nur wenige Werke erhalten.
Zu den wichtigsten zählt jedoch jener Altar, denn die St. Anna-Bruderschaft anno 1515 in Feldkirch in Auftrag gab.

Die wechselvolle Geschichte des ursprünglich freistehenden Flügelaltars mit einer Beweinung, der Christus-Geschichte, der hl. Anna (Mutter Mariens) und deren Sippe, ist eine äußerst spannende. Sie findet zu Ostern dieses Jahres ihr vorläufiges und schönes Ende im Dom zu Feldkirch. Mitakteure dieses fast theatralischen Finales sind der Dompfarrer, das Bundesdenkmalamt sowie jene Schweizerin, in deren Besitz sich die Original-Flügel seit Jahren befinden. Jene, die im Feldkircher Dom über die letzten Jahren angebracht waren, sind nämlich (nur) neugotisch.

Die Originale wurden 1953 von Denkmalpfleger Erwin Heinzle im Kloster Riedenburg gefunden. Von einer Schweizer Sammlerin angekauft, durften sie auf Grund des Denkmalschutzes Österreich nicht verlassen. Mehrere Jahre konnte man sie im Landesmuseum in Bregenz betrachten. Erst vor kurzem hat man sich mit der Besitzerin darauf geeinigt, dass sie mit dem Hauptbild nach Feldkirch kommen. Zuvor kam der ganze Altar aber noch in die Hände von Fachleuten in Wien. Restaurator Franz Höring kann, so im Gespräch mit den “VN”, die Authentizität sämtlicher Bildtafeln bestätigen: “Die stammen alle von Wolf Huber”. Unklarheiten gibt es nur bezüglich der Skulpturen, die könnten zum Teil von Jörg Huber, dem Bruder des Malers, stammen. Jedenfalls wurde der Altar nun restauriert. Feldkirch erhält ein Meisterwerk.

Stichwort: Wolf Huber

Wolf Huber wurde um 1480 in Feldkirch geborren und ist am 3. Juni 1553 in Passau gestorben. Er gilt als bedeutendster Vertreter der Donauschule.

Wolf Huber setzte sich intensiv mit der Landschaftsdarstellung und dem Porträt auseinander. Ab 1515 war er in Passau als bischöflicher Hofmaler tätig. Eines der Hauptwerke ist der Feldkircher Annenaltar (1515-1521). Bezüglich der Könnerschaft wird Wolf Huber mit Albrecht Dürer gleichgesetzt.

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