Vor knapp zwei Jahren hat Michael Häupl sein Bürgermeisteramt an Michael Ludwig übergeben und 2019 feierte er seinen 70. Geburtstag. Kurz danach folgte die schockierende Diagnose - Nierenkrebs.
Der Alt-Bürgermeister verbrachte drei Monate im Spital - alleine drei Wochen auf der Intensivstation - und nahm mehr als 20 Kilogramm ab. Jetzt ist er wieder fit und sprach erstmals über seine Erkrankung.
"Glück im Unglück": Nierenkrebs durch Zufall diagnostiziert
"Es war irgendwie Glück im Unglück, denn es war das Nebenprodukt einer Diagnose wegen Rückenschmerzen", schilderte Häupl im Wien heute-Interview. Durch die Früherkennung konnte sofort mit der Bekämpfung begonnen werden, die Operation verlief gut.
Die Frage, ob je akute Lebensgefahr bestand, beantworten die Ärzte laut Häupl unterschiedlich. "Rückblickend gesehen ist das ja wurscht, ich versuche das Ganze ehrlich gesagt ein bisserl zu verdrängen. Denn mir geht es wieder gut und das ist das Wichtigste."
Ex-Bürgermeister lebt nun gesünder, Spritzer darf bleiben
Hat die Krankheit den Alt-Bürgermeister verändert? "Ich bin viel nachdenklicher über den Lebensstil geworden und was leben letztendlich bedeutet", offenbarte Häupl. Seine Ernährung hat er umgestellt und auch Sport steht täglich am Programm. Auf den Spritzwein will das ehemalige Stadtoberhaupt dann aber doch nicht ganz verzichten.
Lobende Worte für Nachfolger Ludwig, Kritik an Wiener Grünen
Vor der Corona-Krise hat Häupl keine Angst, aber: "Man soll es ernst nehmen. Es ist eine äußert infektiöse Viruserkrankung und man soll sich selbst davor schützen so gut man kann."
Seinem Nachfolger Michael Ludwig stellt er in Zeiten der Krise ein gutes Zeugnis aus. Kritische Worte gab es für den grünen Koalitionspartner, der "politisches Kleingeld mit nebensächlichen Themen" schlagen würde. Gerade jetzt sollte man sich beispielsweise mehr auf die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit konzentrieren, als um Begegnungszonen zu streiten.
(Red)