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Alpenverein spricht sich vehement gegen Gebühren für Wanderwege aus

Bundesforste rudern nach Vorlage von umstrittenem Nutzungsvertrag am Wolfgangsee zurück.
Bundesforste rudern nach Vorlage von umstrittenem Nutzungsvertrag am Wolfgangsee zurück. ©Bilderbox/Symbolbild
Alpenvereinspräsident Andreas Ermacora hat sich am Freitag im APA-Gespräch vehement gegen die Einhebung von Gebühren auf Wanderwegen durch den Grundbesitzer ausgesprochen. "Die Wegefreiheit muss unentgeltlich bleiben." Damit reagierte er auf einen Wunsch der Österreichischen Bundesforste (ÖBf), unter anderem für die Wege-Nutzung Geld zu kassieren. Das Unternehmen ruderte unterdessen aber zurück.

Laut einem Bericht in den “Oberösterreichischen Nachrichten” in der Vorwoche hatten die Bundesforste der Gemeinde St. Gilgen einen Nutzungsvertrag vorgelegt, in dem für die Region nicht nur eine Kilometergebühr für Wanderwege, sondern auch eine Abgeltung für Rastbänke, Markierungen oder Hinweistafeln vorgesehen war. Die Bundesforste argumentierten mit Haftungsfragen. Zwischenfälle würden ohne Regelung automatisch auf den Grundbesitzer zurückfallen. Außerdem gehe es nur um Beträge in der Höhe vor 200 bis 300 Euro pro Jahr.

“Tourismus lebt vom wanderbaren Österreich”

“Der Alpenverein hat mit so einer Forderung überhaupt keine Freude. Der Tourismus lebt vom wanderbaren Österreich. Wenn Grundeigentümer beginnen, von Wegerhaltern Gebühren einzuheben, wird an Grundfesten gerüttelt. Das geht in die falsche Richtung und dagegen werden wir uns mit aller Stärke wehren”, sagte Ermacora. Er könne auch das Argument der Haftung nur bedingt nachvollziehen. “An sich haftet ohnehin der Wegerhalter, also etwa die Gemeinde oder der Alpenverein.” Laut Ermacora habe ihn am Donnerstag aber der Generaldirektor der Bundesforste, Georg Schöppl, angerufen und Entwarnung gegeben. “Die Gefahr scheint gebannt”, so der Alpenvereinspräsident am Freitag.

“Wanderwege bleiben kostenfrei benutzbar”

“Es ist nicht das Ziel der Bundesforste, Geld mit den Wanderwegen zu verdienen”, sagte am Freitag eine ÖBf-Sprecherin zur APA. “Es geht nicht um einen wirtschaftlichen Nutzen, sondern darum, die vielen Einzelregelungen in der Region unter ein Dach zu bekommen.” So würden etwa viele verschiedene und zum Teil mehr als 100 Jahre alte Vereinbarungen und Rechte existieren. “Ziel ist es, diese in einem Vertrag zusammenzufassen und die damit verbundenen Haftungs- und Instandsetzungsfragen nachhaltig zu klären. Wanderwege waren immer frei und bleiben kostenfrei benutzbar.”

Die Bundesforste, der Alpenverein und die betroffenen Gemeinden wollen im Herbst bei einem Treffen eine gemeinsame Lösung finden.

(APA)

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