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Allerheiligen und Allerseelen von Coronakrise geprägt

Die Regierung appelliert, heuer auf gemeinsame Friedhofsbesuche zu verzichten.
Die Regierung appelliert, heuer auf gemeinsame Friedhofsbesuche zu verzichten. ©APA/HERBERT PFARRHOFER
Auch Allerheilgen und Allerseelen ist heuer von der Coronakrise geprägt. Die Regierung hat dazu aufgerufen, heuer auf gemeinsame Friedhofsbesuche zu verzichten.

Die Kirche feiert an den beiden ersten Tagen im November Allerheiligen und Allerseelen. Und wie so vieles in diesem Jahr, stehen auch diese beiden Tage im Schatten der Corona-Pandemie. Die Regierung hat an die Bevölkerung appelliert, auf gemeinsame Friedhofsbesuche zu verzichten. Auch die Katholische Kirche äußerte dafür Verständnis: Erzbischof Franz Lackner riet von Familienfeiern ab. Es werden auch keine gemeinsamen Gottesdienste auf Friedhöfen stattfinden.

Allerheiligen: Kein Tag des Totengedenkens

Der 1. November (heuer ein Sonntag) gilt als hoher Festtag und ist zum Unterschied zum 2. November kein Tag des Totengedenkens. Vielmehr wird das neue Leben gefeiert, in das die Heiligen gelangt sind und das allen Christen verheißen wird.

Allerheiligen ist von seiner Aussage auf Ostern bezogen. Das Fest ist vom Glauben geprägt, dass viele Menschen nach ihrem Tod ihr Lebensziel bei Gott erreicht haben und daher auch Heilige genannt werden können. Die Kirche gedenkt daher an diesem Tag der vielen unbekannten Heiligen, die in keinem Kalender stehen.

Die Wurzeln des Festes finden sich im Orient, wo man schon im vierten Jahrhundert ein Gedächtnis aller Märtyrer beging. Das Datum war in den verschiedenen Teilkirchen unterschiedlich. So sind der Freitag nach Ostern, der 13. Mai und der Sonntag nach Pfingsten als Gedächtnistage überliefert.

Die Ausbreitung des Festes hängt möglicherweise mit der Weihe des Pantheons in Rom zu einer Kirche zu Ehren der Mutter Gottes und aller heiligen Märtyrer durch Papst Bonifatius IV. im Jahr 610 zusammen. Der 1. November wurde im neunten Jahrhundert durch Ludwig den Frommen in Frankreich eingeführt und wird seither in der ganzen Kirche gefeiert.

Der überwiegende Teil der Bevölkerung nützt den Feiertag zum Friedhofsbesuch - heuer werden es wohl deutlich weniger sein. An diesem Tag findet normalerweise durch die katholische Kirche auch die Segnung der Gräber statt.

Hintergründe von Allerseelen

Allerseelen - kein Feiertag - hat seine Wurzeln im Gebet für die Verstorbenen, das bei den Christen seit dem zweiten Jahrhundert überliefert ist. Das eigentliche "Geburtsjahr" des Allerseelen-Tages ist 998. In diesem Jahr setzte Odilo, Abt des Benediktiner-Klosters Cluny, für alle ihm unterstellten Klöster fest, dass am Tag nach Allerheiligen aller Verstorbenen durch Gebet und Messe zu gedenken sei. Dieser Brauch breitete sich rasch über Frankreich, England und Deutschland aus.

(APA/Red)

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