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Alarm in Dornbirn wegen Spitals-Studie

Im Stadtparlament ist man sich einig: Das Land wird auf Granit beißen, wenn es - wie es eine Studie vorsieht - die Leistungen des Stadtspitals einschränken will.

Auf der jüngsten Sitzung der Dornbirner Stadtvertretung war die vom Land in Auftrag gegebene Spitalsstudie ein Hauptthema. SP-Stadtrat Mag. Gebhard Greber wunderte sich, dass ausgerechnet das Büro Koeck, Ebner und Partner mit der Untersuchung beauftragt wurde, „obwohl diese schon in Kärnten ein Desaster ausgelöst haben“. Als völlig untragbar bezeichnete er den Vorschlag, das Krankenhaus während der Nacht sowie an Wochenenden für Aufnahmen zu sperren. Seine Fraktionskollegin Dr. Gabi Sprickler-Falschlunger rechnete vor, dass im ersten Halbjahr 2003 3121 Patienten genau in dieser Zeit aufgenommen wurden. „Legt man diese Zahlen auf ein Jahr um, würde das für über 6000 Kranke einen Transport in ein anderes Krankenhaus bedeuten.“

Das könnte vor allem vor Herzinfarkt-Patienten fatale Folgen haben, weil die Behandlung möglichst früh einsetzen muss. Auch eine vorgeschlagene Vergrößerung der Geburtshilfe-Station bei gleichzeitiger Auflassung der Station für Risikogeburten ist für Sprickler-Falschlunger fachlich inkompetent und fahrlässig. Und würde man die Unfallambulanz auflösen, müssten übers Jahr gerechnet 30.000 Patienten zur Versorgung und Nachbehandlung nach Hohenems geschickt werden, so die Rechnung der Stadträtin.

„Schnell einigen“

Für Bürgermeister DI Wolfgang Rümmele kommt nicht in Frage, dass die bestehende 24-Stunden-Akutaufnahme
fallen wird. „In dieser Frage werden wir uns sehr schnell einigen.“ Bei den anstehenden Diskussionen, denen er nicht vorgreifen will, werde ohne die Dornbirner nichts gehen. Sein Parteikollege LAbg. Christoph Winder forderte, dass der Stellenwert des Spitals erhalten bleiben müsse: „Keiner darf vor verschlossenen Türen stehen bleiben.“ Zu Wort meldete sich auch Chefarzt Univ.-Prof. Dr. Fanz Stoß: „Wir dürfen weder auf ein Akutspital verzichten noch die Orthopädische Abteilung nach Hohenems abgeben.“

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