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AK ist empört: „Preisabsprachen bei Autobahntankstellen“

Die AK untersuchte die Spritpreise von Autobahntankstellen über die Osterfeiertage.
Die AK untersuchte die Spritpreise von Autobahntankstellen über die Osterfeiertage. ©APA
Die AK Salzburg analysierte über Ostern die Preise und deren Entwicklung an acht von zehn Autobahntankstellen im Bundesland Salzburg. Das Fazit: „Dieser Einheitspreis von 1,599 Euro für Benzin und 1,579 Euro für Diesel stinkt nach Abzocke. Und nach Preisabsprachen!“, so AK-Präsident Siegfried Pichler.

Wer es vermeiden kann, tankt nicht auf der Autobahn. Die Kosten dort sind rund 15 Prozent höher. Das macht etwa zehn Euro mehr für einen Tank. Die AK analysierte zu Ostern und darüber hinaus die Preise von acht der zehn Autobahntankstellen in Salzburg. Dabei zeigte sich, dass die Kosten im so genannten Preiskorridor von Gründonnerstag bis Ostermontag tatsächlich nicht stiegen. Das Problem: Sie blieben an allen Tankstellen überhaupt 14 Tage lang deckungsgleich – auf extrem hohem Niveau. „Dieser Einheitspreis von 1,599 Euro für Benzin und 1,579 Euro für Diesel stinkt nach Abzocke. Und nach Preisabsprachen!“, kritisiert AK-Präsident Siegfried Pichler.

Wenn es zweispurig wird, dann gelten offenbar andere Regeln. Die AK Salzburg analysierte die Preise und deren Entwicklung an acht von zehn Autobahntankstellen im Bundesland. Dabei ging es einerseits um die reiseintensiven Tage um Ostern und den neuerlich von Gründonnerstag (ab 11:00 Uhr) bis Ostermontag (bis 24:00 Uhr) gültigen Spritpreiskorridor.

Andererseits wollten die AK-Konsumentenschützern wissen, wie die Preisvergabe über diesen geschützten Zeitraum hinaus aussieht. Insgesamt wurde also in 14 Tagen 5 mal erhoben: Vor der Karwoche, innerhalb der Karwoche und nach Ostern.

Es gibt einen Einheitspreis

Am Ergebnis gibt es nichts schönzureden: An allen Terminen wurde an allen Tankstellen ein völlig identischer Preis festgestellt. Kein Unterschied. Keine Veränderung. Und das zwei Wochen lang. Der Tankstellen-Einheitspreis auf Autobahnen beträgt in Salzburg 1,579 Euro für Diesel und 1,599 Euro für Benzin.

Fehlender Wettbewerb

Das zeigt deutlich, dass es speziell bei Autobahntankstellen praktisch keinen Wettbewerb gibt. Noch ärgerlicher für die Konsumenten ist, dass die Autobahnstationen deutlich teurer sind. Bei der letzten Gesamterhebung der Spritpreise durch die AK im März lagen sie bei Super um 13,5 Prozent und bei Diesel um 15,5 Prozent über dem Landesschnitt. Eine Tankfüllung mit 50 Litern wird so um rund zehn Euro teurer. Bei den günstigsten Tankstellen in der Nähe von Abfahrten lag der Unterschied sogar bei 20 Prozent.

Vorwurf hoher Pachtkosten zurückgewiesen

 „Die Autofahrerinnen und Autofahrer werden auf Autobahnen schlichtweg abgezockt“, kritisiert AK-Präsident Siegfried Pichler. Das liegt übrigens nicht an hohen Pachtkosten: Die Asfinag hat diese Begründung der Mineralölkonzerne bereits mehrfach zurückgewiesen, zum Beispiel im aktuellen „Profil“. „Es ist bezeichnend, dass alle Autobahntankstellen in Österreich in den Händen großer Konzerne (OMV, Shell, BP, Eni) sind und es hier keine Diskonter gibt“, sagt AK-Präsident Pichler. So entsteht eine schiefe Optik: Im Tourismusland Salzburg darf auf dieser Ebene offenbar besonders frech zugelangt werden.

AK rät: Autobahntankstellen meiden

Die AK rät allen Autofahrern, Autobahntankstellen zu meiden. Die günstigsten Tankstellen einer Region oder Ortes findet man über den Spritpreisrechner der E-Control. „Wir fordern eine Zusatzfunktion für diesen Rechner: Auch die günstigsten Tankstellen entlang einer individuellen Fahrtstrecke sollen abgefragt werden können“, sagt Stefan Göweil von der AK-Konsumentenberatung (Routenabfrage). So könnte auch erkannt werden, bei welcher Abfahrt alternative Tankmöglichkeiten vorhanden sind.

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