Während ein Krankenstand bei Unter-25-Jährigen im Durchschnitt 5,4 Tage dauert, fallen 60- bis 64-Jährige laut OÖGKK statistisch 18,3 Tage am Stück aus. Jeder in dieser Altersgruppe verhinderte Krankenstand würde sich daher für die Firma rentieren.
Zeitdruck zu belastend
Ältere Mitarbeiter würden Zeitdruck als belastender empfinden als ihre jüngeren Kollegen, so Präsident Johann Kalliauer am Freitag in einer Presseaussendung. Dafür würden sie genauer arbeiten und sicherere Entscheidungen treffen. Schnelligkeit dürfe nicht das einzige Leistungskriterium sein, tritt er für einen “kulturellen Wertewandel” in den Betrieben ein.
Ältere sind nicht durch junge austauschbar
Ab 2020 werde in Österreich die Gruppe der 45- bis 64-Jährigen den größten Anteil der Erwerbstätigen darstellen. “Ältere Mitarbeiter können in Zukunft nicht mehr einfach durch junge ausgetauscht werden”, will Kalliauer die Betriebe “demografie-fit machen”. Laut Studien hätte beispielsweise eine gute Führungskultur mehr positiven Einfluss auf die Erhaltung der Arbeitsfähigkeit als gesundheitsförderliches Verhalten des Einzelnen.
Unternehmen übernehmen Rechenschaft
“Wenn Unternehmen älteren Beschäftigten keine geeigneten Arbeitsplätze anbieten und krank machende Arbeitsbedingungen nicht abstellen, müssen sie dafür finanziell zur Rechenschaft gezogen werden”, verlangte Kalliauer. Er mahnte eine gesündere Arbeitszeitgestaltung, Personalaufstockung, kompetenz- und ressourcengerechten Einsatz der Beschäftigten oder eine bessere Führungskultur ein. “Was für Maschinen selbstverständlich ist, sollte es auch für Menschen sein: Sie müssen gewartet und gepflegt werden.”