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Afghanistan: Verhandlungen über Geiseln

Die Vereinten Nationen und die afghanische Regierung sollen Verhandlungen über die Freilassung von drei in Kabul verschleppte ausländische UNO-Wahlhelfer aufgenommen haben. Den drei Männern droht die Enthauptung.

Die Gespräche hätten begonnen, sagte der Chef der radikalislamischen Gruppe Jaish-e-Muslimeen („Armee der Moslems“), Mohammad Akbar Agha, am Dienstag der in Pakistan ansässigen afghanischen Nachrichtenagentur AIP. Die Gruppe fordere die Freilassung aller Häftlinge aus dem US-Gefangenenlager Guantanamo Bay auf Kuba und von 25 Gefangenen der US-Streitkräfte in Afghanistan.

Jaish-e-Muslimeen hat ein Ultimatum bis Freitag gesetzt und droht, die drei Geiseln zu enthaupten, sollten die Forderungen bis dahin nicht erfüllt werden. Nach Angaben der Gruppe sind die Geiseln wohlauf. Der Rat der afghanischen Theologen und Rechtsgelehrten verurteilte die Entführung und forderte die Freilassung der Geiseln. Der Rat der Ulema teilte mit, die Geiselnahme verstoße gegen den islamischen Gesetzescodex (Schariat). Die Tat diffamiere den Islam, hieß es in der vom Ratsvorsitzenden Shaikh ul Hadis Mulawi Fazel Hadi Shinwari unterzeichneten Mitteilung.

Bewaffnete Männer in Militäruniformen hatten am vergangenen Donnerstag in Kabul den als UNO-Fahrzeug gekennzeichneten Wagen der Wahlhelfer gestoppt und sie verschleppt. Bei den Entführten handelt es sich um Annetta Flanigan aus Nordirland, die Kosovo-Albanerin Shqipe Hebibi und den philippinischen Diplomaten Angelito Nayan.

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