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Afghanistan: Große Militäroffensive

Britisch geführte NATO-Truppen haben am Freitag im hart umkämpften Süden Afghanistans eine der größten Militäroffensiven der vergangenen Monate begonnen.

Hunderte Soldaten aus Großbritannien, Estland und Dänemark zogen in der Nacht in die Provinz Kandahar, die als Hochburg der Taliban-Kämpfer gilt. Es war das erste Mal, dass ein so großer, britisch-geführter Truppenverband von Helmand nach Kandahar verlegt wurde. Die Offensive ist die größte seit der von Kanada geleiteten Operation „Medusa“ im September.

Ziel der Operation „Falkengipfel“ sei, in Zusammenarbeit mit Stammesführern und Distriktvertretern eine zielgerichtete Entwicklung in die umkämpften Distrikte Panjwai und Zahre zu bringen, sagte der ISAF-Kommandant für Südafghanistan, Generalmajor Ton Van Loon. Die NATO-geführte ISAF teilte mit, in den beiden Distrikten würden für ein „Zeichen der Einheit und Stärke“ Truppen der afghanischen Armee und der ISAF zusammengezogen. Die Soldaten seien „bereit, erneut ihre Fähigkeit zu zeigen, die Taliban zu bekämpfen und zu besiegen“.

Die Operation „wird eine sehr starke und direkte Nachricht an die Taliban aussenden, dass die Menschen in Afghanistan wollen, dass sie gehen“, sagte Van Loon. „Jene Menschen, die überlegen, sich den Taliban anzuschließen, sollten auf ihre Stammesältesten hören und den Weg des Friedens, nicht den der Zerstörung gehen.“

Die NATO-Truppen sind seit ihrer Übernahme des Kommandos von den US-Streitkräften weiter in den unruhigen Süden des Landes vorgedrungen. Die NATO hat derzeit rund 32.000 Soldaten in Afghanistan stationiert, rund 8.000 US-Soldaten sind unter einem anderen Kommando an Ort und Stelle. Die deutsche Bundeswehr ist im vergleichsweise ruhigen Norden des Landes stationiert.

Bei zwei Selbstmordanschlägen im Südosten des Landes wurden am Freitag mindestens zwei Soldaten getötet und mehrere verletzt, darunter auch ein NATO-Soldat. Der Polizei zufolge brachte ein Selbstmörder einen in seinem Auto deponierten Sprengsatz in der Nähe eines Konvois zur Explosion. Mindestens zwei afghanische Soldaten seien getötet und ein NATO-Soldat verletzt worden. Bei einem zweiten Anschlag habe sich ein mit einer Burka verschleierter Attentäter selbst in die Luft gesprengt und dabei zwei afghanische Soldaten verletzt.

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