"Es gibt Bedenken, dass die Matura entwertet wird", so Weiß in der "Tiroler Tageszeitung" (Wochenendausgabe). Diese teile er auch. Kandidaten seien aufgrund guter Jahresnoten heuer teils unvorbereitet zur mündlichen Reifeprüfung angetreten.
Maturanoten sollen wieder angepasst werden
Das gleiche Problem gab es schon vor zwei Jahren beim schriftlichen Teil der Reifeprüfung (Zentralmatura), als erstmals die Jahresnote in die Maturanote einberechnet wurde. Wer einen Dreier im Zeugnis hatte, konnte damit trotz "Nicht genügend" auf die Klausur nicht mehr im betreffenden Fach durchfallen: Die beiden Noten ergaben einen Vierer im Maturazeugnis.
Das Bildungsministerium reagierte darauf, indem ab 2021 eine Mindestleistung von 30 Prozent der erreichbaren Punkte bei der schriftlichen Matura eingeführt wurde. Erst wenn diese erreicht wurden, wurde die Jahresnote einberechnet. Hat man also einen Dreier, Zweier oder Einser im Zeugnis, braucht man trotzdem zumindest 30 Prozent der Punkte, um nicht durchzufallen.
2022 war mündliche Matura wieder verpflichtend
Für die heuer erstmals wieder verpflichtende mündliche Matura gibt es diese Vorgabe allerdings nicht bzw. ist eine ähnliche Regelung viel weicher: Die Einbeziehung der Jahresnote entfällt nur dann, wenn die Schülerin oder der Schüler an der Prüfung "nicht mitwirkt".
Bildungsministerium will erst im kommenden Jahr entscheiden
Im Bildungsministerium will man erst im kommenden Jahr entscheiden, ob die Einberechnung bleibt. Das sei auch von den Umständen wie etwa der Coronasituation abhängig.
(APA/red)