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Addicted to Rock: Wiens Rock-Club im U4 im Portrait

Hinter den Kulissen von Addicted to Rock: David Wagner und Niki Fuchs im Gespräch mit VIENNA.AT
Hinter den Kulissen von Addicted to Rock: David Wagner und Niki Fuchs im Gespräch mit VIENNA.AT ©VIENNA.AT
Jeden Freitag wird in der Wiener Kult-Diskothek U4 „gerockt wie Sau“: Da regiert nämlich „Addicted to Rock“ die Nacht. VIENNA.AT traf Mastermind Niki Fuchs und Betreiber David Wagner zum Gespräch über das Wiener Nachtleben, Mängel in der Clubszene und über das Erfolgskonzept eines „echten“ Rock-Clubs.
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Rockparty im U4
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Addicted to Rock gibt es jetzt seit über fünf Jahren. Was war die Idee zur Entstehung?

Niki: Ich hab im U4 als Kellnerin angefangen, und bin dabei oft mit den Leuten ins Gespräch gekommen, welche Art von Club sie sich wünschen. Dann bin ich an das U4 mit der Idee eines Rock-Clubs herangetreten. Daraufhin meinten sie: „Na, wennst scho so gescheit daherredst, dann mach’s gleich selber!“. Innerhalb eines Monats habe ich dann alles aufgestellt, bis zur ersten Eröffnung. Wir hatten volles Haus – das Konzept war aufgegangen. Das war damals noch am Donnerstag, schließlich hat sich Addicted dann den Freitag im U4 erkämpft.

Warum gerade Rock und nicht eine andere Stilrichtung?

Niki: Weil es genug House-und Electronic-Clubs gibt – und die Musik ist furchtbar! Für uns ist die einzig richtig gute Musik eben Rock. Und wir hatten damals das Gefühl, dass hierbei in Wien noch eine Lücke herrscht. Wir wussten selbst damals nicht genau, wo wir am Abend hingehen sollen – also haben wir den Club auch ein bisschen für uns gemacht.

David: Es gibt in Wien keine vergleichbare Location, die Rock so gut wiederspiegelt. Und wie gesagt –Clubs mit anderen Stilrichtungen gibt es in der Stadt eh zuhauf.

Und was unterscheidet euch jetzt zum Beispiel vom B72 oder Chelsea?

David: Zum einen das legendäre U4.

Niki: Zum anderen die Musik. Wir sind wirklich Rock, von den Anfängen bis zur Gegenwart, kein Alternative oder Ähnliches. Auch hat das B72 zum Beispiel viel öfter Konzerte. Gigs gibt es bei Addicted zwar auch, und wir sind froh, heimische Live-Bands fördern zu können. Aber unser Fokus liegt doch eher darauf, den Leuten das Beste aus der Rockmusik auf der Tanzfläche bieten zu können.  Fans, die auf Festivals reisen, um die Superstars des Rock zu hören, sollen das auch Freitags bei uns bekommen.

David: Und die Leute fühlen sich damit wohl – durch die Rockmusik wird eine Atmosphäre geschaffen, wo die Gäste gerne hingehen. Sie kommen bei uns durch die Tür, hören ihre Musik, haben Spaß und können die stressige Woche hinter sich lassen. Das ist uns bei unseren Besuchern extrem wichtig.

Niki: Es ist auch wichtig, eine Linie einzuhalten. Heißt nicht, dass wir jeden Freitag dasselbe spielen. Aber die Besucher sollen wissen, was sie hier bekommen. In manch anderen Clubs weißt du ja nie, was dich erwartet …

Welche Leute spricht euer Club nicht an?

David: Die breite Masse.

Niki: Genau, Addicted spricht keine Leute an, die mit der breiten Masse mitgehen. Sondern die, die individuell, besonders und selbst auch Rockstars sein wollen. Die von Kindheit an den Rock n‘ Roll leben und ihn auch wirklich begreifen. Wenn jemand lieber zu House oder Dubstep abgeht, sollten er oder sie wohl nicht herkommen.

Unter Rock könnte man sich adhoc eher härtere Klänge vorstellen. Wie sieht es mit den Mädels aus, wie sprecht ihr das weibliche Publikum an?

David: Einmal im Monat haben wir ein Special namens „Female Rock Power“, mit DJane, Getränke-Rabatte für Mädels, ermäßigtem Eintritt, … um ihnen den Rock näher bringen zu können.

Niki: Da muss ich jetzt einhaken! Es gibt schließlich auch Mädels, die einen Rock-Club veranstalten … Dass Frauen keinen Rock hören, ist ein riesiges Vorurteil. Bei unseren Gästen ist gut die Hälfte weiblich. Kann sein, dass die Burschen mehr auffallen – aber nur, weil wir Mädels dezenter feiern, und dafür umso mehr Vollgas geben!

Und gibt es Addicted nur im U4?

David: Wir versuchen derzeit, den Club über die Grenzen Wiens hinauszutragen, in Krems hatten wir bereits einen erfolgreichen Anlauf. Auch gibt es seit letztem Jahr das Addicted XXL im Gasometer. Im Sommer sind wir jährlich am Surf Cup Podersdorf mit einem Floor vertreten. Und natürlich am Vienna Rock Ball im Dezember im Palais Auersperg.

Wie verortet ihr die allgemeine Clubszene in Wien?

Niki: Grauenhaft!

David: Clubs sprießen aus dem Boden, mittlerweile nennt sich fast jeder Veranstalter Club. Nur die bieten den Leuten oft sehr wenig, was diese leider erst merken, wenn sie dort waren. Nur wenige schaffen kontinuierlich so eine Qualität wie Addicted.

Niki: Viele glauben, nur weil sie mal eine Geburtstagsparty geschmissen haben, sind sie plötzlich Clubbetreiber. Aber da steckt sehr viel Arbeit dahinter, rund um die Uhr. Und viele andere Clubs sind auch so lieblos gestaltet, dass es mir richtig wehtut, wenn ich so etwas sehe. Zwar ist unser Einsatz, den Gästen jeden Freitag etwas Tolles zu bieten, enorm anstrengend – aber wir wissen, warum es sich lohnt.

Mehr Infos zu Addicted to Rock findet ihr hier.

Unser Partyportal party.vienna.at verlost hier jede Woche 2×2 Tickets für Addicted to Rock im U4.

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