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Achtjährige in Wien angeblich jahrelang von Mutter misshandelt

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In Wien-Favoriten soll ein heute acht Jahre altes Mädchen schon seit längerem von seiner alkoholkranken Mutter schwer misshandelt worden sein.

Das berichteten das ORF-Morgenjournal und die Kronenzeitung am Freitag. Am vergangenen Wochenende sei die Situation eskaliert: Die Frau habe ihr Kind mitten in der Nacht aus der Wohnung geworfen, die Achtjährige sei im Pyjama zu einer Bekannten geflüchtet.

Das Jugendamt war laut dem Radiobericht, der sich u.a. auf Angaben eines Bekannten der Familie stützt, seit rund drei Jahren über die Situation informiert. Aber erst nach dem jüngsten Vorfall sei der Alleinerzieherin die Obsorge entzogen worden. In Absprache mit den Behörden habe nun ein Onkel aus Polen seine Nichte vorläufig zu sich nach Hause mitgenommen, auf eigenen Wunsch der Achtjährigen.

Nach Angaben des Bekannten war das Kind zuletzt in einem schrecklichen Zustand: “Bisswunden, blaue Flecken am Hals, Schürfspuren. Eine Woche vorher, das ist schon etwas verheilt, wurde sie mit einem Hammer auf den Kopf geschlagen, das hat mir auch das kleine Mädchen erzählt, ihr rechtes oder linkes Ohr war total blau unterlaufen. … Das steht auch im Gerichtsbeschluss, im Gutachten vom Polizeiamtsarzt”, berichtete der Mann laut Morgenjournal.

Der Bekannte, der anonym bleiben wollte, habe den Onkel des Mädchens informiert, der aus Polen anreiste. Das Jugendamt ließ offenbar lediglich verlauten, bis Weihnachten werde man sich um eine Lösung bemühen. Der Mann fuhr mit dem Kind daraufhin zur Polizei und dann zum Bezirksgericht. Dort habe eine engagierte Richterin innerhalb von vier Stunden durch einen rechtskräftigen Gerichtsbeschluss der Mutter vorläufig die Obsorge entzogen.

Der Bekannte des Mädchens kritisiert nun, dass die Behörden dem Kind nicht geholfen hätten. “Das Jugendamt kam leider immer nur, in 95 Prozent der Fälle, angekündigt. Natürlich war die Mutter nicht alkoholisiert und das Mädchen wurde in den Park geschickt zum Spielen.” Dass Besuche der Sozialarbeiter angekündigt werden, habe den Sinn, dass man den Familien nicht gleich Misstrauen signalisieren wolle, hieß es vom Jugendamt, das den Fall zunächst nicht weiter kommentieren wollte.

Bezirksschulinspektor Josef Pammer sagte dem ORF-Radio, den Lehrern seien an dem Mädchen nie Verletzungen aufgefallen. In der Schule habe sich die Mutter immer sehr konstruktiv und kooperativ gezeigt.

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