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Abt Kassian Lauterer wird 70 Jahre

Sein halbes Leben steht Kassian Lauterer an der Spitze der Bregenzer Zisterzienserabtei Wettingen-Mehrerau. Am 29. Jänner vollendet der Abt das 70. Lebensjahr.

Heuer jährt sich auch zum 150. Mal die von der Schweiz aus erfolgte Wiederbegründung durch Zisterzienser der vor über 900 Jahren gegründeten ehemaligen Benediktinerabtei. Dem Konvent gehören 33 Mitglieder (davon 25 Priester) an, ein Teil von ihnen arbeitet in der Seelsorge.

Der am 29. Jänner 1934 als Otto Lauterer geborene jüngste Sohn eines Briefträgers aus Bregenz kam 1945 in die erste Klasse, mit der das im Krieg aufgehobene Privatgymnasium Mehrerau wiederaufgebaut wurde. Nach der Matura trat er im Kloster ein, studierte in Freiburg (CH) Theologie, wurde vom Konvent bereits mit 34 Jahren zum Abt gewählt und nach päpstlicher Bestätigung am 26. Oktober 1968 in der Klosterkirche geweiht. Abt Kassian ist zugleich Abtpräses (Vorsitzender) einer Reihe von Männer- und Frauen-Zisterzienserklöstern in Österreich, Deutschland, der Schweiz, Slowenien, Kroatien, Italien und USA. Seit 1983 ist er zudem Mitglied der Österreichischen Bischofskonferenz.

Seinem Wahlspruch „bona voluntate servire – bereitwillig dienen“, versuche er immer gerecht zu werden, meint Abt Kassian im APA-Gespräch. Als Religionsprofessor ist der Jubilar seit einigen Jahren in Pension, sein runder Geburtstag wird ohne Pomp gefeiert, die Nachfolge ist noch offen. Zum bevorstehenden 70er hat er dem General-Abt in Rom statutengemäß den Rücktritt angeboten; der zu Weihnachten vollständig versammelte Mehrerauer Konvent hat jedoch für den Verbleib des Abtes bis 75 votiert: „Ich kann aber jederzeit zurücktreten, wenn es die Gesundheit oder andere Gründe erfordern würden“.

„Wir müssen immer versuchen, am Ball zu bleiben“, spielt Abt Kassian auf die im „Doppelpass“ mit dem Vorarlberger Fußballverband gegründete und dem Gymnasium (http://www.mehrerau.at) angegliederte neue „Fußballakademie“ an. Neben dem 1854 begründeten Knaben-Privatgymnasium (Collegium Bernardi) mit derzeit rund 330 Schülern (die Hälfte davon im Internat), dem vom Land als Nachsorge- und Tagesklinik sowie Belegkrankenhaus vorgesehenen Sanatorium mit denkmalgeschützter Fassade von Clemens Holzmeister gehören zur Mehrerau auch mehrere Wirtschaftsbetriebe, darunter der beliebte Klosterkeller.

Private Hobbys des Abtes sind die Imkerei, das liebevolle Restaurieren alter Stand- und Wanduhren und der gelegentliche Genuss einer Pfeife oder einer Prise Schnupftabak. Wie Chorgebet und Messfeier gehört für den rüstigen 70-Jährigen im Sommer auch das Schwimmen im nahen Bodensee zum Tagesablauf.

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