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91-Jährige in Wien-Penzing mit Holzscheit erschlagen: Mordprozess gegen 20-Jährigen

Ein 20-Jähriger steht wegen Mordes an einer 91-jährigen Frau in Wien vor Gericht.
Ein 20-Jähriger steht wegen Mordes an einer 91-jährigen Frau in Wien vor Gericht. ©APA (Symbolbild)
Ab Mittwoch muss sich ein 20-jähriger Mann wegen Mordes vor Gericht verantworten. Er soll am 23. Jänner 2018 eine 91-jährige Frau in Wien-Penzing mit einem Holzscheit und einem Hammer erschlagen haben.
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91-Jährige mit Holzscheit erschlagen

Der Angeklagte hat die Bluttat bisher geleugnet, wird aber von einem DNA-Gutachten belastet. Folgt man der Staatsanwaltschaft, war ein Diebstahl Ausgangspunkt des Verbrechens. Der 20-Jährige soll versucht haben, die 91-Jährige zur Rücknahme einer Anzeige zu bringen, die diese gegen seine Schwester erstattet hatte. Diese soll der 91-Jährigen nämlich 1.600 Euro gestohlen haben.

Schwester des Angeklagten soll 91-Jährige bestohlen haben

Die betagte Frau war in dem Haus, in dem sie lebte, gut vernetzt. Zu ihren Kontaktpersonen zählte auch die Schwester des 20-Jährigen, der sie im Vorjahr zunächst mit 100 Euro aus einer finanziellen Klemme half. Im Oktober soll die Schwester dann bei einem Besuch in der Wohnung der 91-Jährigen ein auf einem Tisch deponiertes Sackerl mit 1.600 Euro gesehen haben. Die Pensionistin hatte gerade ihre Rente ausbezahlt bekommen.

In einem unbeobachteten Moment griff die Schwester laut Anklage zu und ließ das Geld und den daneben liegenden Reisepass der 91-Jährigen mitgehen. Nachdem sich der Besuch entfernt hatte, bemerkte die 91-Jährige das Fehlen des Geldes. Einerseits forderte sie in weiterer Folge die Schwester des 20-Jährigen zur Rückgabe auf, andererseits sprach sich im Haus der Diebstahl herum. Gegen die Familie der Verdächtigen machte sich Unmut breit, schließlich ließ sich die 91-Jährige von anderen Hausbewohnern dazu bewegen, zur Polizei zu gehen.

20-Jähriger soll Frau mit Holzscheit in Wien-Penzing erschlagen haben

Als der – an sich im Ausland lebende – Bruder der Angezeigten bei einem Wien-Aufenthalt von seiner Schwester erfuhr, dass sie zu Unrecht als Diebin beschuldigt werde, suchte er die 91-Jährige auf. Diese ließ sich – so die Anklage – aber nicht umstimmen und beharrte auf ihrer Anzeige. Da soll der 20-Jährige zu einem Holzscheit gegriffen und zugeschlagen haben. Obendrein soll ihm ein Hammer als weitere Tatwaffe gedient haben.

Der Bursch wurde Anfang April festgenommen, nachdem ein von der Justiz angefordertes DNA-Gutachten vorgelegt wurde. Demnach konnten an der Krücke der gehbehinderten 91-Jährigen und am Holzscheit Mischspuren nachgewiesen werden, wobei sich neben den Merkmalen der Getöteten ein männlicher Verursacher feststellen ließ, der einer DNA-Expertin zufolge mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit der Angeklagte sein soll.

Die Verhandlung ist auf zwei Tage anberaumt. Das Urteil ist für Donnerstag geplant.

(APA/Red)

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