Erstmals seit Peter Zeidler in Salzburg das Trainerzepter schwingt, feierten die Bullen drei Bundesligasiege en suite. “Herrlich, hervorragend, Gratulation, Kompliment”, frohlockte der 53-jährige Schwabe nach dem Schützenfest gegen die Admira in Richtung seiner Elf. “Die Mannschaft ist jetzt eingespielt. Das war im Juli und August aus den bekannten Gründen nicht möglich. Die Automatismen greifen immer besser”, erklärte Zeidler.
Zeidler: “Mannschaft steht in groben Zügen“
Dabei erlebten mit Martin Hinteregger, Christoph Leitgeb und Yasin Pehlivan drei ÖFB-Teamspieler den Einbahnstraßenfußball gar nicht aktiv mit. Zumindest Hinteregger saß nach seiner Knieverletzung wieder auf der Bank. Zeidler will dem 23-jährigen Innenverteidiger, der seit August kein Pflichtspiel mehr absolviert hat, noch etwas Zeit geben. “Die Mannschaft steht in groben Zügen, aber für Martin Hinteregger ist immer Platz in dieser Mannschaft”, stellte der Deutsche klar.
.@RedBullSalzburg gewinnt mit 8:0 – nie höher in der #tipicoBL. #rbsadm pic.twitter.com/AfRSZ8xHKa
— Fußball-Bundesliga (@OEFBL) 17. Oktober 2015
Bei Berisha platzte der Knoten
5:0, 6:0, 7:0 – der Torhunger von Salzburgs Offensive schien selbst nach dem 8:0 nicht gestillt, die Admira kollektiv hilflos. “Wir wollten noch das neunte Tor machen”, berichtete Valon Berisha, der seine ersten beiden Saisontore erzielte. Salzburg hat damit für die am Sonntag beim Tabellenletzten WAC spielenden Rapidler vorgelegt. “Die Tabellenführung wäre natürlich geil”, meinte der Norweger und ließ an den Ambitionen der nur mehr national vertretenen Salzburger keine Zweifel aufkommen: “Wir wollen Meister werden.”
Admira-Reaktionen: “abgewatscht”, “zerbrochen”, “katastrophal”
Der Lieblingsgegner aus der Südstadt kam zum Kaltstart nach der Länderspielpause gerade recht. In keinem der vorhergehenden neun Duelle seit dem Wiederaufstieg hatten die Niederösterreicher in Salzburg gepunktet. Selten waren sie weiter davon entfernt als am Samstag. “Abgewatscht”, “zerbrochen”, “katastrophal” lauteten die Reaktionen der zerknirschten Admira-Spieler nach Schlusspfiff. Noch nie hatte der Club in der Bundesliga so hoch verloren.
#Zeidler: Es tut wirklich gut 8:0 zu gewinnen, wissen aber wie wir das einordnen müssen! #RBSADM pic.twitter.com/T2ZPsbNMTR — FC Red Bull Salzburg (@RedBullSalzburg) 17. Oktober 2015
Lederer: “Haben gemeinsam dieses Ding vergeigt”
“Mit jedem Gegentor haben wir mehr zu denken angefangen. Salzburg hat sich in einen Spielrausch gespielt”, meinte Admira-Kapitän Christoph Schößwendter. Admira-Trainer Oliver Lederer klang ähnlich: “Es tut weh. Nach dem 2:0, 3:0 ist der Zug richtig ins Rollen gekommen. Wir werden jetzt aber keinem Spieler den Schädel abreißen, wir haben gemeinsam dieses Ding vergeigt”, sagte Lederer. Nachsatz: “So manch taktische Ausrichtung wäre vielleicht anders besser gewesen.”
Wahnsinn dieser #Soriano! #SkyBuliAT pic.twitter.com/1lE4UlZhmc
— Sky Sport Austria (@SkySportAustria) 17. Oktober 2015
Baumeister fürchtet sich vor Red Bull Salzburg
Sein Trainerkollege Ernst Baumeister sollte am Samstag von den eigenen Worten eingeholt werden. “Ich bin froh, dass wir Salzburg jetzt erwischt haben und nicht in ein paar Wochen, da werden sie deutlich stärker sein”, hatte Baumeister nach dem 2:2 gegen Salzburg im August gemeint. Auch diesmal bemühte er sich, dem Spiel etwas Positives abzugewinnen: “Vielleicht kam die Niederlage auch zum richtigen Zeitpunkt. Vielleicht haben wir schon wieder geglaubt, dass wir die Besten sind.”
(APA)