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700.000 begrüßten in der Wiener Innestadt das neue Jahr

Das Feuerwerk fand wieder im Prater statt
Das Feuerwerk fand wieder im Prater statt ©APA (Hochmuth)
Millionen Menschen weltweit haben bei Festen unter freiem Himmel ins neue Jahr gefeiert. In Wien lockte der Silvesterpfad insgesamt rund 700.000 Menschen in die Innenstadt und zum Prater.
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Wiener Silvesterpfad bis 2 Uhr Besuchermagnet

Die 20. Auflage des Wiener Silvesterpfades hat – nicht zuletzt dank der vergleichsweise angenehmen Temperaturen – wieder zahlreiche Menschen in die Innenstadt gelockt. Insgesamt 700.000 Touristen und Einheimische stießen entlang der Partymeile auf 2010 an. Neben diversen Musikdarbietungen und Showangeboten zwischen 14.00 und 2.00 Uhr sorgte zudem das mitternächtliche Feuerwerk im Prater für leuchtende Augen. Laut Polizei und Samariterbund kam es zu keinen außergewöhnlichen Zwischenfällen.

Der Riesenradplatz, der im Vorjahr als neue Pfad-Location hinzugekommen war, diente bereits zum zweiten Mal als Schauplatz des großen Feuerwerks. Die Jahre zuvor waren hingegen keine öffentlich finanzierten Leuchtraketen in den Himmel geschossen worden. Pausiert hatte die städtische Böllerei nämlich ab 2004 infolge des damaligen Tsunami-Unglücks. In der heutigen Nacht lockten neben dem farbenfrohen Spektakel zuvor noch “Phoenix Firedancer” mit ihrer Akrobatikshow inklusive pyrotechnischem Hokuspokus in das Entree des Vergnügungsparks.

Als weiteres Highlight präsentierte sich – wie jedes Jahr – der Stephansplatz samt angeschlossenem Graben. Unter dem Geläut der Pummerin und zu klassischen Melodien im Dreivierteltakt walzten Scharen auf der bekannten Flaniermeile ins neue Jahr. Um sich nicht zu blamieren, nutzten viele zuvor noch die Möglichkeit, auf der Freyung unter Anleitung der Wiener Tanzschulen die richtigen Schritte einzustudieren.

In den vergangenen Jahren war der Rathausplatz für die Hobbytänzer reserviert worden. Dieser stand diesmal allerdings im Zeichen internationaler Popgrößen bzw. deren Epigonen. Eine Reihe von Coverbands versuchte sich im Laufe des Abends an Originalen von ABBA über Bryan Adams bis hin zum – im Juni verstorbenen – “King of Pop” Michael Jackson. Am ersten Vormittag des Jahres können sich hier alle Ausgeschlafenen oder Durchmacher an der Live-Übertragung des Neujahrskonzerts erfreuen, zu dem ab 11.00 Uhr passend ein Katerfrühstück serviert wird.

Massentauglichen Pop gab es auch Am Hof, wo das selbst ernannte “Hitradio” Ö3 die beliebtesten Songs aus 2009 abfeierte. Boogie und Rock’n’Roll luden hingegen beim Haus der Musik dazu ein, das Tanzbein zu schwingen. DJ-Sound wurde wiederum auf der Kärntner Straße und am Hohen Markt aufgelegt. Neben allerlei Konservenmusik beehrten auch 40 Live-Acts den Partyreigen – etwa am Neuen Markt, wo zwei ehemalige Songconteststarter – Eric Papilaya und Tony Wegas – die Höhepunkt aus ihrem Oeuvre präsentierten.

Am Nachmittag stand der elf Schauplätze umfassende Pfad noch eher im Zeichen von Kinderunterhaltung und Karaoke. Vor dem Rathaus erfreute sich die junge Feiergemeinde an Puppentheater und Spielen. Selbstbewusste Gesangsamateure jeglichen Alters bewiesen einstweilen ihr Können auf einer der beiden dafür vorgesehenen Bühnen.

Für die Verköstigung sorgten insgesamt 70 Gastrostände. Viele Besucher hatten jedoch selbst einschlägige Getränke mitgebracht, um die Feierlaune zu heben. Darüber hinaus hatte der Pfad dieses Mal einen ungewohnt politischen Anstrich. Immerhin wurde an insgesamt acht Hütten über die für Mitte Februar angesetzte Volksbefragung, welche die alleinregierende SPÖ initiiert hatte, in der Bundeshauptstadt informiert. Ebenfalls verschenkte Papierhüte und Taschenkalender erfreuten sich jedoch einer deutlich höheren Nachfrage.

48er im Großeinsatz

Als um 2.00 Uhr schließlich die letzten Bühnenscheinwerfer ausgingen, fing für die Putztrupps der MA 48 die Arbeit erst an. Insgesamt 140 Mitarbeiter des “orangen Balletts” waren damit beschäftigt, die Spuren der Festivität zu beseitigen. Mit sieben Kehrmaschinen, einem Multilift, drei Laubsaugern, einem großen Müllwagen und 21 Kleinfahrzeugen rückten die “48er” aus, um die rund 300 Kubikmeter angefallenen Mists zu entsorgen.

Regnerisches Rio

In vielen Städten machte den Feiernden schlechtes Wetter zu schaffen. In Brasilien trübte heftiger Regen die Feierlichkeiten. In Rio de Janeiro und der Umgebung kamen nach fast 24 Stunden Dauerregen mindestens 19 Menschen bei Erdrutschen ums Leben. In Berlin machte der knöchelhohe Schneematsch ein sonderbares Accessoire zum Verkaufsschlager: Plastiksäcke. Etliche Menschen stülpten sie sich über ihre Schuhe, um keine nassen Füße zu bekommen.

Tief verschneit war auch der Rote Platz in Moskau, wo sich beim zwölften Schlag der Kreml-Uhr Zehntausende Nachtschwärmer in die Arme fielen.

Knapp eine Million Besucher strömten in Berlin auf die mehr als zwei Kilometer lange Festmeile zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule. In vielen Städten schmälerte allerdings schlechtes Wetter das Vergnügen in der Vollmondnacht.

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