Nachdem Beamte eine Drogenübergabe beobachtet und die beiden mutmaßlichen Verdächtigen festgenommen hatten, fand die Polizei in einem Keller in Wien-Fünfhaus weitere große Mengen an Drogen. Sie waren zum Teil in Badezusatz-Flaschen versteckt, sagte Oberstleutnant Georg Rabensteiner vom Kommissariat West heute, Donnerstag, gegenüber der APA.
Anfang Jänner hatte die Polizei einen Tipp aus der Szene bekommen, dass Tony E., ein mutmaßlicher Großverteiler mit dem Szenenamen Okwe, eine größere Lieferung an Drogen erwartet. Nach umfangreichen Observationen konnten die Beamten am 22. Jänner beobachten, wie Okwe in einem Call-Shop in der Herbststraße in Wien-Ottakring von einem anderen Schwarzafrikaner, Joseph I., offensichtlich Suchtgift gekauft hatte.
Nach der Transaktion schlugen die Beamten zu: I. ließ sich ohne Gegenwehr festnehmen, die Polizisten fanden größere Mengen Bargeld in dessen Unterhose. Er hat anfangs gemeint, ein Mr. Smith habe ihm gerade das Geld zum Aufpassen gegeben, sagte Rabensteiner. Okwe nahm hingegen beim Anblick der Exekutive Reißaus: Er schlug wild um sich und rannte davon, meinte der Kriminalist. Die Flucht des Mannes wurde schließlich durch einen Polizeiwagen gebremst, der dem Schwarzafrikaner den Weg abgeschnitten hat. Bei Okwe fanden die Beamte 1,1 Kilo Suchtgift.
Bei den Einvernahmen gaben sich die Verdächtigen schweigsam. Erst nach Recherche durch eine Kompanie von Polizeischülern gelang es der Exekutive, die Wohnung von Okwe ausfindig zu machen. Verstärkt durch einen Polizeihund mit dem bezeichnenden Namen Rex fanden die Beamten im Keller des Hauses schließlich weitere 5,4 Kilo Kokain und Heroin.
Die Ware war gut versteckt. Nicht nur dass das Abteil mit Stopp Gas!-Warnschildern versehen war, die Drogen waren auch in wasserdichter Verpackung etwa in Badezusatz-Flaschen gelagert. Den beiden Verdächtigen wird zur Last gelegt, seit dem Jahr 2000 insgesamt 20 Kilo an Heroin und Kokain mit einem Verkaufswert von zwei Millionen Euro nach Österreich gebracht zu haben.