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60 Prozent der Wien-Gäste würden einkaufen

Bild: Bilderbox
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Der Druck auf die Politik, zumindest eine eingeschränkte Möglichkeit zu schaffen, die Geschäfte am Sonntag aufsperren zu dürfen, steigt.

Einer Gallup-Umfrage zufolge würden 6 von 10 Wien-Touristen – in Summe wären das zwei Millionen Gäste – am Sonntag einkaufen gehen, wenn dies möglich wäre, sagte der Präsident der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV), Peter Peer, am Montag bei einer Pressekonferenz anlässlich der Gründung der neuen Allianz „offenhaltenduerfen.at“.

Wären am Sonntag die Geschäfte offen, würden laut Umfrage 8 Prozent der Wien-Gäste sogar zumindest um einen Tag länger bleiben. „Dem Wiener Handel entgehen damit 10,8 Millionen Euro“, rechnet Peer vor und appelliert an den Wiener Bürgermeister, in Wien so rasch wie möglich, aber jedenfalls noch heuer eine Tourismuszone einzurichten.

„Wir erwarten heuer 240.000 Kongressgäste, die sich ihre Nasen an geschlossen Geschäften plattdrücken werden“, so Peer. Wien lasse sich Chancen und Geld entgehen und verhindere auch die Schaffung von Arbeitsplätzen, betonte Peer.

Die neue Allianz, die neben dem ÖHV-Präsidenten auch von den Wiener Geschäftsleuten Ernst Fischer und Thomas Finger sowie vom Nationalratsabgeordneten Alexander Zach ins Leben gerufen wurde, will die Sonntagsöffnung weiter massiv thematisieren. Konkret fordern die Initiatoren der Allianz zumindest an acht Sonntag im Jahr, die Geschäfte offenhalten zu dürfen, vier davon im Advent in der Zeit von 13 bis 19 Uhr sowie bei internationalen Großveranstaltungen wie der EM2008 oder Kongressen. Zudem soll in Wien eine Tourismuszone eingerichtet werden, hieß es. Auch an Verkehrsknotenpunkten wie Bahnhöfen, Einkaufsstraßen und Einkaufscentern soll am Sonntag offengehalten werden dürfen.

Trotz einer Strafe von je 15.000 Euro, die die beiden Geschäftsleute wegen Offenhaltens ihrer Geschäfte an drei Adventsonntagen bezahlen müssen, sind Fischer und Finger überzeugt, dass die Möglichkeit, am Sonntag die Geschäfte aufzusperren, einen Mehrumsatz bringen würde. „Wir wollen aber niemanden zwingen, offenzuhalten oder einzukaufen“, betonte Fischer, „aber wir wollen zumindest die Möglichkeit haben, es auszuprobieren“.

Mittlerweile sei die Sonntagsöffnung ohnehin kein Tabu mehr, räumte Peer ein und verwies auf die vielen Menschen, die schon jetzt am Sonntag arbeiten und meinte in Richtung Kirche, dass es auch für Wallfahrtsorte eine Sonderregelung gebe.

Zach sprach sich erneut für eine Änderung der Regelung einer Sonntagsöffnung auf Bundesebene aus und forderte den zuständigen Minister Martin Bartenstein (V) auf, seinen Entwurf zur Novelle des Ladenöffnungsgesetz zurückzunehmen und dementsprechend anzupassen.

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