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Kunsthalle Wien: "Antarktika" eröffnet am 25. Oktober

Die Ausstellung "Antarktika" dreht sich um das Thema Entfremdung.
Die Ausstellung "Antarktika" dreht sich um das Thema Entfremdung. ©Jorit Aust
In der Kunsthalle Wien wird man bei der neuen Ausstellung direkt in die Antarktis versetzt. Ab morgen gibt es dort einen Eisberg zu sehen.

Um ungewöhnlich geformte Eisberge bestaunen zu können, muss man nicht unbedingt beim Flug der NASA über die Antarktis dabei gewesen sein. Ein solches Exemplar kann ab 25. Oktober auch in der Ausstellung “Antarktika” in der Kunsthalle Wien bewundert werden. Das Zentrum der Schau bilden jedoch nicht Flora und Fauna des Lebensraums rund um den Südpol, sondern Einsamkeit und Entfremdung.

Identität und Selbstentfremdung in der Kunsthalle

Am Anfang stand ein skizzierter Entwurf zu einem nie realisierten Film vom italienischen Regisseur Michelangelo Antonioni (1912-2007), in der er eine von Konventionen und sozialer Kälte vergletscherte Gesellschaft der Nachkriegszeit porträtiert. Geworden ist die von den Kuratorin Vanessa Joan Müller und Kunsthallendirektor Nicolaus Schafhausen zusammengestellte Ausstellung eine Sammlung von Fotografien, Video- und Soundinstallationen zwischen Identität und Selbstentfremdung.

“Wenn Sie durch die Ausstellung gehen, werden Sie das Gefühl haben, dass die dort gezeigten Arbeiten quasi Fragmente des nie gezeigten Films Antonionis sein könnten”, erläutert Müller im Rahmen einer Pressekonferenz am Mittwoch. Das Werk “I’m Coming Home in Forty Days” des niederländischen Künstlerduos Jeroen de Rijke und Willem de Rooij (ein 15-minütiger Film eines Eisbergs, aufgenommen aus der Perspektive eines wackeligen Bootes) steht hierbei als Metapher existenzieller Vereinsamung.

Andere künstlerische Beiträge fokussieren auf die aktuelle Konsumkultur, Selbstoptimierung und den vorherrschenden Druck der Arbeitswelt – alles Elemente, die dieselbe Reaktion hervorrufen: den innerlichen und gesellschaftlichen Rückzug des Individuums. “Crisis and Control”, eine 2013 entstandene und ebenfalls im Rahmen der Ausstellung zu sehende Dokumentation des türkischen Filmemachers Burak Deliers, zeigt die Problematik eindrücklich auf: In Yogaposen verharrend erzählen Mitarbeiter einer Bank, wie sie den täglichen Spagat zwischen privatem und beruflichem Alltag meistern. Das Gefühl, dass auch die Schau versucht, sich thematisch möglichst ausgedehnt zu zeigen, bleibt.

(APA/Red)

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