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InterSky landet in der Insolvenz - bis zu 20 Mio. Euro Schulden kolportiert

Die verbliebene InterSky-Maschine bleibt am Boden.
Die verbliebene InterSky-Maschine bleibt am Boden. ©VOL.AT
Am Landesgericht Feldkirch sind am Montag wie erwartet die Insolvenzanträge über die InterSky Luftfahrt GmbH Bregenz und die Seewald Leasing Ges.m.b.H. gestellt worden. Bereits gekaufte InterSky-Tickets sind damit de facto wertlos.
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InterSky-Maschinen bleiben am Boden

Die Anträge seien auf dem Postweg eingebracht worden, erklärte Gerichtssprecher Norbert Stütler. Die überschuldete Vorarlberger Regionalfluglinie hatte am Donnerstagabend ihren Betrieb und alle Zahlungen einstellen müssen, nachdem der verkündete Einstieg eines Investors geplatzt war.

Betrieb am Freitag eingestellt

Vier der fünf InterSky-Flugzeuge wurden vom amerikanischen Leasinggeber noch am selben Abend eingezogen und nach Maastricht überstellt. Über 100 Passagiere waren daraufhin an deutschen Flughäfen gestrandet. Die fünfte Maschine wurde von jener Leasinggesellschaft gestellt, die sich im Besitz der Firmengründer befindet. Auch für diese Gesellschaft wurde Insolvenz beantragt.

InterSky stellt Konkursantrag

Bereits gekaufte InterSky-Tickets sind de facto wertlos. Ob die Besitzer einen Teil zurückerstattet erhalten, hängt vom Ausgang des Insolvenzverfahrens ab. Die Aussichten sind allerdings eher düster. Im Insolvenzantrag werden die Passiva von den Antragsstellern selbst mit rund 5,5 Mio. Euro angegeben, die Aktiva würden sich auf etwa 1 Million belaufen, berichtet der KSV1870. Betroffen sind 55 Dienstnehmer, die bereits beim AMS angemeldet wurden.

Zu berücksichtigen ist jedoch, dass wohl noch weitere Konkurse folgen dürften. Denn bei der “InterSky Luftfahrt GmbH” handelt es sich nicht um das gesamte Unternehmen “InterSky”, zumal die Fluglinie weit mehr als die genannten 55 Angestellten hat.

20 Millionen Euro Schulden?

Die Ursache der Insolvenz liege laut Antrag vor allem darin, dass die bedienten Strecken unrentabel geworden seien. Zudem habe man den Finanzbedarf zur Verwendung von zwei größeren Maschinen (ATR) unterschätzt. Allerdings könnten die Schulden auch weit höher sein. Nach Angaben von normalerweise gut informierten Luftfahrt-Portalen sollen sich die Gesamtschulden von InterSky nämlich auf rund 20 Mio. Euro belaufen. Die unterschiedlichen Werte kommen dadurch zustande, dass im Insolvenzantrag mit 5,5 Mio. Euro Passiva die Abrechnung für die vier geleasten Flugzeuge noch nicht enthalten ist, der Schuldenstand wird also noch beträchtlich steigen.

Besser dran sind übrigens jene Urlauber, die eine Pauschalreise gebucht haben, bei der der Flug mit InterSky vorgesehen gewesen ist. Dabei haftet der Reiseveranstalter. Die Vorarlberger Highlife-Reisen, Intersky-Partner solcher Angebot für Hamburg, Berlin und Köln, hat bereits bei Radio Vorarlberg erklärt, dass Kunden kostenlos stornieren können und ihr Geld zurück erhalten. Das soll rund 120 Personen betreffen. (red/APA)

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