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3,4 Milliarden Stauschäden

Seit 15 Jahren setzt sich der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) für Alternativlösungen im Verkehrsbereich ein. Am Freitag fand eine VCÖ-Tagung in Dornbirn statt.

Welche Chancen es gibt, das Chaos auf den Straßen einzudämmen, wurde von Experten aufgezeigt. Fachleute aus Österreich und dem Ausland waren sich auf der von Anita Frühwirth organisierten Tagung “15 Jahre VCÖ“ einig, dass der Verkehr nicht nur ein ökologisches, sondern auch wirtschaftliches Problem ist. Allein in Österreich entsteht der Wirtschaft in Österreich durch Staus ein Schaden von 3,4 Milliarden Euro pro Jahr. Politiker scheinen den Kopf in den Sand zu stecken, „denn Angst von Europas Auto- und Baulobby lähmt die Verkehrspolitik“, weiß Prof. Dr. Heiner Monheim aus Trier.

Vorbild Schweiz
Er kritisiert, dass die meisten Verkehrsplaner Investitionen auf wenige Korridore und Knoten konzentrieren. „Stattdessen müsste man hunderte von Eisenbahnstrecken reaktivieren, tausende von Bahnhöfen modernisieren“. Vorbild sei die Schweiz, die mit einer breiten Investitionsoffensive das ganze Land mit hunderten von Projekten im Rahmen des Konzeptes „Bus und Bahn 2000“ im Bahnverkehr vorwärts gebracht habe.

DI Martin Blum von VCÖ Wien sieht wenig Chancen für eine baldige Eindämmung des motorisierten Verkehrs: „Die Trends bis 2020 zeigen, dass der Verkehrszuwachs fast nur auf der Straße stattfinden wird. Höhere Kosten, mehr Umweltbelastung und weniger Mobilität sind die Folgen“. Eine Trendumkehr wäre seiner Meinung nach etwa „durch gerechtere Preise im Verkehr oder LKW-Maut im gesamten Straßenverkehr“ möglich. Weiters schlägt Blum die Erweiterung des Schienennetzes, den Punkteführerschein, die Abschaffung kontraproduktiver Subventionen oder eine lärm- und schadstoffabhängige Fahrzeugbesteuerung vor.

Handlungsbedarf
Die Forderungen und Alternativvorschläge des VCÖ finden bei Landesrat Ing. Erich Schwärzler durchaus Zustimmung. Große Hoffnungen setzt er auf das derzeit in Ausarbeitung befindliche Verkehrskonzept für den öffentlichen Personennahverkehr. „Handlungsbedarf ist gegeben, wenn wir die aktuelle Luftbelastung beobachten, den Verkehrslärm reduzieren und Staus vermeiden wollen“.

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