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300.000 Arbeitsplätze in Italiens Autoindustrie gefährdet

Die Autobranche macht allein 11,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) aus und ist damit ein wichtiger Bereich für die italienische Wirtschaft.

Seit Dienstag sind Verhandlungen zwischen der Regierung Berlusconi und den Autoproduzenten über das Hilfspaket im Gange. Die Regierung versprach, dass das Maßnahmenpaket in spätestens zehn Tagen beschlossen werde. Dem Vernehmen nach orientiert sich die Regierung am französischen Modell. Das Kabinett könnte zwischen 300 Mio. und mehr als einer Mrd. Euro für die Autoindustrie zur Verfügung stellen, berichteten italienische Medien am Donnerstag.

Geplant ist eine Verschrottungsprämie für den Erwerb umweltfreundlicher Autos, die Pkw des Typs Euro 0, 1 und 2 betreffen sollen. Der Anreiz für den Erwerb umweltfreundlicher Autos soll dem Vernehmen nach zufolge 1.500 Euro betragen. Geplant ist außerdem eine Luxussteuer von 500 Euro für große Autos, die viel Treibstoff verbrauchen, wie Jeeps.

Die italienische Regierung verpflichtet sich, sich bei den Hilfsmaßnahmen für die Autoindustrie an jene anderer EU-Partner wie Deutschland und Frankreich zu orientieren. Zugleich soll ein permanentes Beobachtungszentrum für die Autoindustrie eingerichtet werden, an dem sich Regierung, Autoindustrie und Gewerkschaften beteiligen sollen.

Industrieminister Claudio Scajola zeigte sich besorgt. “In der italienischen Autobranche sind 2.500 Unternehmen mit 400.000 Mitarbeitern aktiv. In diesem Jahr könnten 360.000 weniger Autos abgesetzt werden, dies bedeutet, dass Italiens BIP um einen halben Prozentpunkt sinken könnte”, sagte Scajola.

Die Gewerkschaften riefen die Regierung auf, den Hilfsplan für die Autoindustrie so rasch wie möglich zu verabschieden. “Während wir hier in Italien diskutieren, haben andere Länder schon längst Maßnahmen ergriffen. Wir können keine Zeit mehr verlieren”, so der Chef des stärksten italienischen Gewerkschaftsverbands CGIL, Guglielmo Epifani.

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