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20 Jahre nach dem Erdrutsch in Sibratsgfäll

Der Erdrutsch in Sibratsgfäll hinterließ eine Spur der Zerstörung.
Der Erdrutsch in Sibratsgfäll hinterließ eine Spur der Zerstörung. ©Heuberger
Im Mai 1999 begann in der Sibratsgfäller Parzelle Rindberg der Berg zu rutschen. Innerhalb weniger Wochen wurde mehr als ein Dutzend Gebäude zerstört.

Vor 20 Jahren sorgten massive Regenfälle in Sibratsgfäll für einen verheerenden Erdrutsch.

Ferienhaus als Mahnmahl

Wie “ORF” berichtet, fiel unter anderem ein Ferienhaus in Rindberg den massiven Schlammmassen zum Opfer – noch heute steht das Gebäude schräg. Das Haus wurde damals um 18 Meter verschoben, was die unglaublichen Kräfte nur erahnen lässt, die damals durch den Erdrutsch auf die Umgebung einwirkten.

Der Hang setzte sich in Bewegung

Doch wie kam es zu der Katastrophe? Es regnete tagelang – bis der Boden, die ungeheuren Wassermassen nicht mehr aufnehmen konnte. Dies führte zu immer größer werdenden Spalten im Hang und brachte auch die ersten kleinen Schäden mit sich. Der ganze Hang begann sich in Bewegung zu setzen – auf einen Kilometer Breite und zwei Kilometer Länge, bis in eine Tiefe von 50 Metern.

Im Hang öffneten sich immer größere Spalten.
Im Hang öffneten sich immer größere Spalten. ©Bernd Hofmeister

Gasthaus konnte gerettet werden

Während ab und zu nur einzelne Teile des Hangs in das Tal rutschten, war an anderen Tagen der gesamte Berghang in Bewegung, was durch Zeitrafferaufnahmen beobachtet werden kann. Im Fokus: Das Gasthaus Alpenrose. Selbst bewegte sich das Gebäude zwar kaum, drohte jedoch von den Erdmassen erdrückt zu werden. Dank Baggerarbeiten konnte das Gasthaus jedoch gerettet werden.

Das Gasthaus
Das Gasthaus "Alpenrose" konnte gerettet werden. ©Bernd Hofmeister

Kapelle komplett zerstört

Andere Häuser traf es da wesentlich schlimmer, als das Gasthaus Alpenrose: Sie fielen in sich zusammen oder wurden vom Erdrutsch mitgerissen. Ein Beispiel: Die Wallfahrtskapelle wurde zunächst auseinander gerissen, bis sie dann schlussendlich endgültig zerstört wurde.

Erinnerung an Katastrophe

Heute gibt es in Rindberg einige Blickstationen, die zur Erinnerung an die damalige Katastrophe dienen. Laut dem ehemaligen Bürgermeister von Sibratsgfäll, Konrad Stadelmann, soll die Dimension der Bewegung veranschaulicht werden.

Neue, bessere Kapelle

Mittlerweile wurde natürlich auch eine neue Kapelle erbaut: an einem anderen Ort, mit doppelter Bodenplatte und in Fertigteil-Bauweise. Letzteres sorgt dafür, dass die Kapelle innerhalb von zwei Tagen abgebaut werden könnte, sollte der Hang wieder in Bewegung geraten.

(Red.)

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