15 Saisonen sind "genug"

“Meine Ziele habe ich erreicht, jetzt ist der richtige Zeitpunkt zum Aufhören.” Markus Gandler sagt nach 15 Saisonen im Weltcup “Servus”, der Sprint am Mittwoch in Oslo ist sein letztes Rennen im Kreis der Elite. Damit zieht sich ein Jahr nach Alois Stadlober ein zweiter Topathlet aus dem Rennsport zurück, der den heimischen Langlauf in den vergangenen Jahren zu großen Erfolgen verholfen hatte.

Ein bisschen Wehmut ist schon dabei, wenn der Kitzbühler im Mekka des Nordischen Skisports seine Latten zum letzten Rennen anschnallt. Seinem Sport wird er jedoch erhalten bleiben, die Chance auf einen passenden Einstieg ins Berufsleben hat ihm die Entscheidung erleichtert. Nachdem sich der 33-jährige Kitzbühler in der laufenden Saison einer Doppelbelastung gestellt hatte, wird er sich künftig ausschließlich auf seine Tätigkeit im Marketing-Bereich konzentrieren. Gandler wird u.a. eng mit Stadlober, der in der Steiermark als Nordischer Koordinator tätig ist, zusammarbeiten und will dem Langlauf auch zu einem höheren Stellenwert in der Gesellschaft verhelfen.

Als erster österreichischer Gewinner einer Langlauf-Olympia-Medaille (10 km klassisch in Nagano 1998) hat Gandler heimische Sportgeschichte geschrieben. „Gandi du Pfeifn, warum bist net neun Sekunden schneller gelaufen“, lautete der markige Ausspruch von Trainer Mayer nach dem Sensationserfolg mit nur acht Sekunden Rückstand auf Superstar Björn Dählie. Und bei der Heim-WM in Ramsau 1999 legte Gandler, für Mayer der weltbeste Startläufer, den Grundstein zum Gewinn von Staffel-Gold.