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13 Millionen für Hinterbliebene der Kaprun-Opfer

Die Familien der 155 Todesopfer der Brandkatastrophe in Kaprun im Jahr 2000 könnten nun Schmerzengeld erhalten: 13 Millionen Euro sind im Gespräch. Justizministerin Berger schwächt ab, der Deal ist noch nicht fix.

In wenigen Wochen jährt sich das Unglück im Stollen der Gletscherbahnen Kaprun zum siebenten Mal. 155 Opfer hatte die Brandkatastrophe gefordert. Nun könnte den Hinterbliebenen der Opfer Schmerzengeld ausbezahlt werden. Demnach sollen 13 Millionen Euro zur Auszahlung gelangen. Die Republik Österreich und die Gletscherbahnen Kaprun AG (und deren Versicherung) teilen sich diese Summe. Die Hälfte bezahlt das Seilbahn-Unternehmen.

 

Vorangegangen ist dieser Lösung ein jahrelanger Vermittlungsprozess durch eine eigens eingerichtete Kommission. Sollte dieser Vorschlag nun von den Anwälten der Hinterbliebenen angenommen werden, dann gelten sämtliche Ansprüche als getilgt. Mit anderen Worten: Es gibt keine gerichtlichen Auseinandersetzungen mehr um Schmerzengeld. Wie der Anwalt der Gletschertbahnen AG Thomas Frad gegenübner dem ORF erklärte, fürchte er vor allem Einwände des US-Anwaltes Ed Fagan. Dieser hatte sich gleich nach dem Unglück die Vertretung einiger Familien von Opfern des Unglücks gesichert. Der Strafprozess zur Brandkatastrophe endete vor wenigen Monaten mit den Freisprüchen für alle Beschuldigten.

 

Der Vositzende der Vermittlungskommission, Gouverneur Dr. Klaus Liebscher stellte dazu fest: “Eine Einigung über die Höhe der Schadensersatzzahlungen ist derzeit mit den Hinterbliebenen der Kaprun-Katastrophe noch nicht erzielt worden.”

 

Justizministerin Maria Berger (SPÖ) ergänzte, dass die 13 Millionen zunächst ein Angebot von „jenen, die helfen wollen“ sei. Das seien u.a. die Gletscherbahnen AG, die Generali Versicherung sowie der Bund. „Und diesen Vorschlag müssen die Hinterbliebenen erst einmal annehmen“, so die Justizministerin zur Austria Presse Agentur. Der nun angebotene Betrag von 13 Mio. Euro sei deshalb an die Öffentlichkeit gelangt, weil der Vorsitzende der Vermittlungskommission am Mittwoch die Tagesordnung des Treffens herausgeschickt habe, damit sich die Hinterbliebenen der 155 Opfer vorbereiten können, erklärte Berger. Es zeigten sich am Donnerstag auch die Angehörigen erstaunt über die Meldung einer vermeintlichen Einigung.

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