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13.000 Ampullen sind noch übrig

©VOL Live/Roland Paulitsch
Dornbirn - Die Nachfrage nach der Grippeimpfung ist bislang insgesamt sehr gering.

Im Jahr 2009 sorgte das erstmalige Auftreten der Schweinegrippe auch in Vorarlberg für hektische Aktivitäten bei den Gesundheitsbehörden und einen Ansturm auf rasch initiierte Impfaktionen. Mittlerweile ist das H1N1-Virus wieder aktiv, die Aufregung allerdings bei weitem nicht mehr so groß. Zumal das Pandemiepotenzial, wie berichtet, von Experten insgesamt als wesentlich geringer eingestuft wird.

Stattliche Kosten

Das Land deckte sich damals mit 24.000 Ampullen des auf die Schnelle produzierten speziellen Impfstoffes ein. Laut Abrechnung der Gebietskrankenkasse wurden tatsächlich rund 11.000 Ampullen verbraucht. Die Kosten dafür beliefen sich auf stattliche 75.000 Euro. Die Restbestände des Impfstoffes bleiben vorerst eingelagert. Die Verbrauchsfrist wurde bis März 2011 verlängert. Bis dann sollte auch geklärt sein, was mit dem noch vorhandenen Impfstoff passiert. Es geht laut GKK um die Frage, ob der Bund das Material zurücknimmt, ob es vernichtet wird und ob der nicht verbrauchte Rest überhaupt bezahlt werden muss. Denn es sei eher unwahrscheinlich, dass die übriggebliebenen Ampullen noch zur Verwendung kommen, da das H1N1-Virus jetzt Bestandteil der saisonalen Influenza ist. Jedenfalls habe es bislang von Ärzteseite keine Nachfrage nach dem Impfstoff gegeben. In einigen Ländern, da­runter auch Deutschland, hat die Schweinegrippe bereits Todesopfer gefordert. In Vorarlberg wurde ein H1N1-Fall bekannt. Die Erkrankung verlief jedoch harmlos. Die Frau konnte die Grippe zu Hause auskurieren. Zu schweren Verläufen kommt es fast nur bei Personen mit Grunderkrankungen und Menschen mit schwächerem Immunsystem wie Kindern und Schwangeren.

Erkältungswelle

Bei den Krankenständen machten sich die Grippe und grippale Infekte indes schon bemerkbar. Im Oktober plagten sich 3523 Erwerbstätige mit einer dieser Diagnosen ab. Im November verzeichnete die GKK 3140 und im Dezember 3467 Krankmeldungen. Laut Auskunft von Apothekerkammerpräsident Mag. Jürgen Rehak ist die Infektionsneigung allgemein steigend. Das gehe auch aus internationalen Meldungen hervor. Die Impfneigung scheint da allerdings nicht mitzuhalten. „Wir brauchten bis jetzt deutlich weniger Grippeimpfstoff als früher“, bestätigt Rehak. In den letzten drei Monaten des vergangenen Jahres sei die Nachfrage sehr gering gewesen. Ende Dezember und Anfang Jänner habe sie wieder angezogen. Rehak vermutet unter anderem einen Zusammenhang mit den bekanntgewordenen Schweinegrippe-Fällen. Außerdem gebe es derzeit eine ausgeprägte Welle von Erkältungen sowie Infekten im Magen-Darm-Bereich. Auch das könnte seiner Ansicht nach der Grippeimpfung neuen Auftrieb verliehen haben. Im Durchschnitt werden in Vorarlberg 25.000 bis 30.000 Dosen Grippeimpfstoff benötigt. Derzeit ist „noch mehr als ausreichend“ davon vorhanden.

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