Die fünfköpfige Flüchtlingsfamilie, die aus Afghanistan gekommen war, ließ am 20. September ihren zwölfjährigen Sohn zurück, weil sie sich nicht für die ganze Familie Zug-Tickets für die Weiterfahrt leisten konnte.
Der Bub, der am Bahnhof herumirrte, wurde von einem Polizeibeamten gefunden und in das Krisenzentrum “Drehscheibe Augarten” verbracht, einer Anlaufstelle für unbegleitete Flüchtlinge, die in Wien aufgegriffen würden. Nachdem seine Mutter ausgeforscht wurde, wurde wenig später auch der Aufenthaltsort des Vaters bekannt.
12-Jähriger soll zur Familie zurück
Seine Eltern wurden inzwischen getrennt in Deutschland aufgespürt, nun steht einer Zusammenführung nichts mehr im Wege, berichtete am Mittwoch, den 30. Jänner Norbert Ceipek von der Betreuungseinrichtung “Drehscheibe Augarten”. Die Genehmigung der deutschen Behörden, dass der Bursch einreisen darf, liegt bereits vor.
“Nun werden noch letzte Details geklärt und der Flug gebucht, wahrscheinlich geht es nächste Woche los”, so der Leiter des Krisenzentrums für “unbegleitete minderjährige Fremde”. Er kommt nach Dortmund zur Mutter, die dort in einer Unterkunft des Roten Kreuzes lebt. Auch der Vater wird zur Familie stoßen. Das Jugendamt wird die Zusammenführung einleiten und die Familie beobachten, betonte Ceipek. Schließlich gibt die Mutter an, das Kind am Westbahnhof “verloren” zu haben, während der Zwölfjährige “eine andere Geschichte erzählt”.
(Red./APA)