"Handgranaten-Tschusch": Wirbel um Facebook-Posting von FPÖ-Politiker

Der oberösterreichische Spitzenkandidat der FPÖ für die AK-Wahl, Manfred Pühringer, soll u.a. das Mordopfer im Wiener Handgranaten-Fall, einen SPÖ-Kommunalpolitiker, als “Handgranaten-Tschusch” bezeichnet haben. Davon berichtete die Zeitung “Österreich” am Montag.
Alle Details zum Fall um die in dem Wagen in Wien-Ottakring gefundenen toten Männer finden Sie hier.
SPÖ-Kritik an Posting: “Menschenverachtend”
Für SPÖ-Landesgeschäftsführer Christian Horner ist Pühringer damit “untragbar”. Der FPÖ-Kandidat soll auch ein verfälschtes SPÖ-Logo gepostet haben, bei dem das “Ö” durch eine Handgranate ersetzt wurde.
Für Horner sind derartige Kommentare “menschenverachtend”. “Personen wie Manfred Pühringer haben in der Politik einfach nichts verloren. Sie sind eine Gefahr für die Demokratie”, so der SPÖ-Landesgeschäftsführer in einer Presseaussendung. “Das sind absolut geschmacklose Methoden, die menschenverachtend und um nichts besser sind als die Nazi-Sager anderer FP-Funktionäre.”
Pühringer fällt nicht zum ersten Mal negativ auf
Horner wies darauf hin, dass Pühringer bereits 2011 mit Fotos seiner Oberkörper-Tätowierung – eines Adlers und der Schrift “Ehre, Treue, Vaterland.” – für Aufregung gesorgt habe. Zudem musste erst vergangene Woche der auf Listenplatz 142 gereihte FPÖ-Vertreter für die AK-Wahl in OÖ wegen seiner Vergangenheit im rechten Milieu – die Justiz hat sich deswegen mit ihm beschäftigt – auf die Kandidatur verzichten.
Ärger über weiteren FPÖ-Sager
Auch die Sprecherin der oberösterreichischen Grünen, Maria Buchmayr, hat die Aussagen Pühringers scharf kritisiert: “Die FPÖ schafft es immer wieder, ihr bodennahes Niveau weiter zu unterbieten.” Sie will sich zudem rechtliche Schritte gegen den FPÖ-Abgeordneten Elmar Podgorschek vorbehalten, der die Grünen in den “Oberösterreichischen Nachrichten” als Faschisten bezeichnete.
Hintergrund des grün-blauen Scharmützels ist die Einstellung des Verfahrens gegen einen oö. Polizisten, der im Internet eine umgetextete Bundeshymne – “Land der Museln, Sozialbetrüger, der linken Demonstranten, Räuber, Diebe und Asylanten” – gepostet haben soll.
“Grüne sind Faschisten der Gegenwart”
Die Grünen wollen dennoch mit parlamentarischen Anfragen an der Causa dranbleiben. Podgorschek dazu in der Innviertler Ausgabe der OÖN (Montag-Ausgabe): Die Einstellung sei gerechtfertigt, Meinungsfreiheit stehe über allem. “Sie (die Grünen, Anm.) sind für mich die Faschisten der Gegenwart.”
Pühringer selbst bezog später am Montag Stellung zu seinem Posting – mehr dazu hier.
(apa/red)