Der freiheitliche Akademikerball am Freitag sorgt mehr denn je für Aufmerksamkeit. Vor dem Hintergrund der FPÖ-Regierungsbeteiligung haben etliche Organisationen zu Demonstrationen gegen die Veranstaltung in der Hofburg aufgerufen. Auszugehen ist von einer großzügigen Sperrzone rund um die Wiener Hofburg. Auch die Organisatoren haben die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt.
Drei Demos und vier Standkundgebungen gegen Wiener Akademikerball 2018
Drei Demonstrationsmärsche wurden angemeldet. Der erste soll am Wallensteinplatz in Brigittenau (ab ca. 16.00 Uhr) starten und mit dem zweiten, der bei der Universität beginnt, eben dort zusammengeführt werden. Vor der Uni wollen sich Teilnehmer bereits ab 15.00 Uhr einfinden. Die Schlusskundgebung soll im Girardipark Ecke Operngasse stattfinden. Von dort wurde noch ein dritter Demozug bei der Polizei gemeldet. Dieser soll ab 19.00 Uhr über den Getreidemarkt, die Museumsstraße und den Ring hinter das Burgtheater führen, wo eine der zwei Standkundgebungen geplant ist. Eine zweite wird am Maria-Theresien-Platz abgehalten, dabei sind auch Projektionen geplant. Am Vorabend des Holocaust-Gedenktages wollen die Veranstalter damit auf die Opfer des Nationalsozialismus erinnern.
Sperrzone rund um Wiener Hofburg
Der Wiener Polizeipräsident Gerhard Pürstl hatte bereits vor einer Woche gesagt, dass die Exekutive mit “deutlich höherer Gewaltbereitschaft” bei den Demonstranten gegen den Akademikerball rechnet. Denn es habe bereits in Deutschland, aber auch in Italien, der Slowakei, Tschechien und Ungarn bereits Aufrufe gegeben. Bis zu 3.000 Beamten sollen Freitagabend in Wien im Einsatz sein. Eine Sperrzone wird es auch heuer geben. Wie umfangreich diese ausfällt, muss erst geklärt werden. Demonstrationen können noch bis Mittwochabend, also 48 Stunden zuvor, angemeldet werden.
Sperren, Staus: Autofahrer sollten Wiener Innenstadt meiden
Der ÖAMTC rät Autofahrern, ab Freitagnachmittag die Wiener Innenstadt großräumig zu umfahren. Laut dem Verkehrsclub wird etwa der Ring ab der Johannesgasse ab ca. 16.00 Uhr gesperrt. Auch die Zweierlinie (Verbindung Landesgericht-Donaukanal) wird ab diesem Zeitraum zwischen Neustiftgasse und Schwarzenbergplatz nicht befahrbar sein. Staus werden nicht ausbleiben. Behinderungen werden auch in der Leopoldstadt und in der Brigittenau erwartet.
Aufgrund der zu erwarteten Proteste gegen den Akademikerball haben auch die Organisatoren die Sicherheitsmaßnahmen in der Hofburg verstärkt. In der Hofburg wurden zusätzlich hochauflösende Kameras installiert sowie eine Gesichtserkennungs-Software gekauft. Auch Metalldetektoren befinden sich am Eingang. Ein Grund dafür ist die Ankündigung der links-aktivistischen, satirischen “Burschenschaft Hysteria”, die “Mitternachtseinlage” beim Akademikerball zu gestalten.
>> Alle Informationen zum Wiener Akademikerball und den Demos