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100 Vorarlberger im Krisengebiet

Das Seebeben in Südostasien hält die Welt in Atem. Rund 100 Urlauber aus dem Ländle sind betroffen. "Morgens gegen acht Uhr wackelte plötzlich unser Bett im Hotelzimmer". Weitere Berichte in unserem Special.

“Wir dachten uns nicht viel dabei, schließlich gibt es auch in Vorarlberg Erdbeben“, erzählt Reinhard Sutter am Handy aus Thailand unmittelbar vor dem Rückflug nach Deutschland.

Der 23-jährige Ludescher war seit zehn Tagen mit seiner Freundin Sandra aus Schlins auf Phuket im Urlaub (siehe auch Kasten rechts). „Beim Frühstück knallten dann zwei Schüsse, und ich dachte schon, jetzt werden wir angegriffen“, sagt Sutter. Doch es handelte sich nicht um einen Terroranschlag. Kurz darauf seien Massen von Menschen panisch am Strand entlang gerannt – auf der Flucht vor der Flutwelle.

Einige Tote im Hotel

„Die Poollandschaft und die Anlagen unseres Hotels waren anschließend völlig überfl utet.“ Wie Reinhard und Sandra jetzt erfahren haben, gab es einige Tote in ihrem Hotel. Bis zu ihrem Abflug müssen die beiden in einem Phuketer Universitätsgebäude mit 80 anderen Touristen in einem Matratzenlager nächtigen – weil die Hotels so überfüllt sind, dass viele Gäste auf Liegen im Freien schlafen müssen.

Einer der trotz des schrecklichen Erdbebens in Phuket bleiben will, ist der Götzner Remo Längle. „Die Strandhotels wurden einfach wegrasiert, die Autos wurden wie Spielzeug übereinander geschoben. Man kann sich das gar nicht vorstellen“, schildert der 34-Jährige die dramatischen Ereignisse in Phuket. Sein Hotel blieb von den Wassermassen verschont. Was bleibt sei ein mulmiges Gefühl, so Längle. Aber trotzdem will er seinen Urlaub nicht abbrechen. Bis März will er in Thailand bleiben. Es habe keine Warnungen vor einer Flutwelle gegeben, so der erfahrene Thailand-Urlauber. Er war beim Fischen, als die Todeswelle auf den Strand zuraste. „Remo, schnell weg!“ rief ihm ein einheimischer Freund zu. Längle setzte sich aufs Motorrad und fuhr vom Meer weg. Und wie ist die Stimmung unter den Urlaubern und Bewohnern von Phuket? „Es ist total ruhig. Viele haben die Katastrophe noch gar nicht richtig registriert“, betonte Längle.

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