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10 historische Daten zur Vierschanzentournee

Das jährliche Highlight der Skisprung-Saison: Die Vierschanzentournee.
Das jährliche Highlight der Skisprung-Saison: Die Vierschanzentournee. ©APA
Heuer findet die 64. Vierschanzentournee statt, die am 29. Dezember 2017 in Oberstdorf offiziell eröffnet wurde. In den vergangenen Jahren gab es etliche Änderungen, die die Tournee wesentlich geprägt haben.

Idee der Vierschanzentournee

Im Jahr 1949 kam den Mitgliedern des Skiclubs Partenkirchen und Innsbruck die Idee, ein Springen auf vier verschiedenen Schanzen in kurzer Zeit durchzuführen. Aufgrund des zweiten Weltkrieges musste jedoch die erste Tournee bis ins Jahr 1952 verschoben werden.

Die offizielle Gründung

Die Tournee-Orte Innsbruck, Garmisch-Partenkirchen und Bischofshofen standen von Anfang an fest. Da noch ein zweiter deutscher Ort gewünscht war, entschied man sich für Oberstdorf. Offiziell wurde die Tournee am 14. Dezember 1952 im Posthotel in Garmisch-Partenkirchen beschlossen.

Oberstdorf-EPA-DPA

Die erste Tournee

Da die erste Vierschanzentournee am 1. Jänner 1953 mit dem Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen startete, ist sie die einzige Tournee, die im selben Jahr stattgefunden hat. Zum ersten Springen traten insgesamt 50 Springer an: Vier Springer aus Jugoslawien, vier aus Schweden, drei aus Norwegen und drei aus der Schweiz, die restlichen Teilnahmer stammten aus Deutschland oder Österreich.

Sieger der ersten Vierschanzentournee war der Österreicher Sepp Bradl, gefolgt von den Norwegern Halvor Naes und Asgeier Dolplads.

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Fernsehübertragung

Ein wesentlicher Faktor, weshalb die Vierschanzentournee so an Popularität gewann, ist die Fernsehübertragung. Der Bayrische Rundfunk ARD war der erste Fernsehsender, der 1956 die Tournee im TV übertrug. Heute wird die Tournee von bis zu 25 Fernsehstationen weltweit gesendet.

Der österreichische Skispringer Andreas Kofler während eines ORF-Interviews.
Der österreichische Skispringer Andreas Kofler während eines ORF-Interviews. ©dpa

Der Flaggenstreit

Da Deutschland und Österreich die DDR nicht als eigenständigen Staat anerkannten, kam es bei der achten Tournee 1959/60 zum Eklat. Das Nationalteam der DDR bestand darauf, ihre Nationalflagge aufziehen zu dürfen, dies wurde allerdings verboten. Daraufhin reisten das DDR-Team und auch die Mannschaften aus Polen, der Sowjetunion und Tschechoslowakei ab. Schließlich gab es nur noch wenige Teilnehmer an der Tournee.

Noch eine Tournee ohne die starken Springer aus der DDR wollten die Organisatoren nicht riskieren, deshalb wurde nach einer Lösung gesucht. Das DDR-Team ging schließlich auf den Kompromiss ein, die Flagge ihres Skiclubs aufzuziehen.

Flagge der DDR
Flagge der DDR ©YouTube

Termine

Die Vierschanzentournee beginnt in Oberstdorf, dann findet das Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen statt, gefolgt von den Springen in Innsbruck und Bischofshofen. Diese Reihenfolge wurde bisher nur fünf Mal nicht eingehalten: Das erste Mal im Jahr 1953, da die Tournee mit dem Neujahrsspringen eröffnet wurde. Das Springen in Innsbruck fand in den Jahren 1956, 1961 und 1962 schon als zweites Springen statt. Die letzte Terminänderung gab es 1971/1972: Damals wurden die Springen in Oberstdorf und Innsbruck getauscht.

APA
APA ©APA

Reihenfolge der Springen

Die Reihenfolge der Tournee, beginnend in Oberstdorf, gefolgt von Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen, hat sich seit 1972/73 nicht mehr verändert.

4schanzen
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Alle vier Schanzen

Der Österreicher Gregor Schlierenzauer hat es bereits geschafft, auf allen vier Schanzen mindestens einmal zu gewinnen. Allerdings nicht während einer Tournee. Das gelang bisher als einzigem Springer dem Deutschen Sven Hannawald.

SchlieriEPA-650
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Nykänen und Weißflog prägen 80er-Jahre

Der Finne Matti Nykänen und Jens Weißflog aus der DDR prägten die Tourneen in den 1980er-Jahren. Beide Skispringer erreichten jeweils fünf Podiumsplätze in zehn Tourneen.

Nykänen gewann 1982/83 vor Weißflog die Tournee. Weißflog wurde in den folgenden beiden Springen zum Tourneesieger gekürt. Bei der 36. Vierschanzentournee 1987/88 siegte erneut Matti Nykänen vor Weißflog. Während der Finne Risto Laakkonen die Tournee im Jahr 1988/89 gewann, erkämpften sich Nykönen den zweiten und Weißflog den dritten Platz.

legenden
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 V-Stil statt Parallel-Stil

In den 90er-Jahren wurde der V-Stil eingeführt. Seit der Einführung sprangen die Skispringer immer weiter, was dazu führte, dass die Schanzen ausgebaut werden mussten. Der mittlerweile für Deutschland startende Skispringer Jens Weißflog war der einzige Springer, der die Wettkämpfe sowohl im Parallel- als auch im V-Stil gewann.

Jens Weißflog war der erste Springer mit vier Siegen in der Vierschanzentournee. Nur der Finne Janne Ahonen brach diesen Rekord schließlich mit fünf Triumphen.

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