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„Operation Anaconda“

In den Bergen der ostafghanischen Provinz Paktia führen US-Truppen derzeit die bisher größte Bodenoffensive seit Beginn des Afghanistan-Feldzugs: "Operation Anaconda".

An der „Operation Anaconda“ gegen hunderte Taliban- und mutmaßliche El-Kaida-Kämpfer sind neben hunderten afghanischen Truppen auch etwa 900 Soldaten von US-Elite-Einheiten beteiligt. AFP dokumentiert die wichtigsten amerikanischen Einheiten, die in dem Gebiet operieren:

Die Nightstalkers (etwa: Nachtjäger) sind speziell für Luftangriffe, das Absetzen und Aufnehmen von Truppen hinter feindlichen Linien sowie für Einsätze zur Rettung verschollener Soldaten ausgebildet. Für diese Aufgaben sind sie mit dem extrem vielseitigen und robusten Transporthubschrauber MH-47 „Chinook“ ausgestattet. Taliban-Kämpfer schossen am Montag in den Bergen um Gardes zwei Hubschrauber dieses Typs ab und töteten mindestens sieben US-Soldaten.

Die Green Berets sind auf Anti-Terror-Einsätze und geheime Aufklärungsmissionen sowie die Ausbildung verbündeter Kämpfer spezialisiert. Dafür erhalten sie Unterricht in fremden Sprachen und Kulturen. Die „Grünen Mützen“ wurden vor allem durch ihren Einsatz im Vietnam-Krieg bekannt. Bei der „Operation Anaconda“ dienen sie als Verbindungsglied zu den afghanischen Truppen.

Die 101. Airborne Divison ist eine Luft-Infanterie-Einheit mit Sitz in Fort Campbell im US-Staat Kentucky. Die 1942 gegründete Division war zwei Jahre später Speerspitze der alliierten Invasion in der Normandie. Weitere Einsatzgebiete waren Vietnam und 1991 der Irak. Etwa 1200 Angehörige der Screaming Eagles (Schreiende Adler) wurden im vergangenen Monat nach Kandahar abkommandiert. Der Kampf rund um Gardes ist der erste aktive Einsatz für die Division in Afghanistan.

Die 10. Gebirgsdivision wurde 1943 für Gebirgskämpfe ins Leben gerufen. Ihre erste Bewährungsprobe hatten die Männer während des Zweiten Weltkriegs an der Italien-Front. 1985 wurde die Division als leichte Infanterie-Einheit für Spezialaufgaben wiedergegründet. Während des US-Einsatzes in Somalia rettete die Elite-Einheit US-Rangers, die in schwere Kämpfe mit örtlichen Kriegsherren verwickelt wurden, bei denen mehr als 20 US-Soldaten umkamen. Soldaten der 10. Gebirgsdivision sicherten den ersten US-Stützpunkt in Afghanistan in Bagram. Divisionskommandeur Generalmajor Frank Hagenbeck führt die „Operation Anaconda“.

Die US-Soldaten werden im Rahmen der „Operation Anaconda“ von etwa 850 afghanische Kämpfern sowie 200 Soldaten befreundeter Staaten, darunter auch Deutschland, unterstützt.

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