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„Heiß war’s, aber herrlich“

Zum 29. Mal veranstaltete der Radsportverein Hohenems den „Ländleradmarathon“. | Ergebnisliste Tour A [PDF 49 KB] Ergebnisliste Tour B [PDF 104 KB] Ergebnisliste Tour C [PDF 10 KB]

Der Puls pocht, Schweiß rinnt übers Gesicht, Nase und Stirn leuchten rot. Vorarlbergs größter Radevent startete am Samstag schon um 6 Uhr früh. Im Laufe des Tages kletterte das Thermometer dann auf 34 Grad. Die 1171 Teilnehmer des 29. Ländle-Radtouristikmarathons kamen ganz schön ins Schwitzen.

Doch der Blick auf das herrliche Panorama, der Teamgeist unter den Radsportlern und die hervorragende Organisation entschädigen für vieles. „Und s’erschte Bierle noch am Marathon“, erklärt Frank vom SV Doren lachend und prostet in die Runde. Gemeinsam mit 15 anderen Bikerfreunden im Alter von 16 bis 53 Jahren ging’s heuer an den Start.

Bereits zum fünften Mal sind sie beim größten Vorarlberger Radevent mit dabei. „Heiß war’s, aber herrlich“, resümiert er weiter, „erinnert euch an Eschlikon letztes Jahr. Das war vielleicht eine Schlammschlacht.“ „Oh, mein Gott, der Dauerregen machte uns ganz schön zu schaffen“, stimmt Martin Österle, Präsident und Veranstalter des zehn Stunden Bike Events Doren, zu, „eine wahre Härteprüfung.“

Erfolgsgeheimnisse
Ein Stück weiter die erschöpften Biker des Vereins Velo Weinhex aus Winningen an der Mosel. 27 an der Zahl und somit die größte Teilnehmergruppe. Worin liegt die Faszination des Lände-Radmarathons? „Ehrlich?“ Obmann Dieter Amann blickt fragend und fügt im breitesten Vorarlberger Dialekt hinzu: “ Ins Dütsche hots mi vor 35 Johr varschlage, aber i bia an waschechtar Emser. Dia Tour rund um Vorarlberg isch für üs sit 13 Johr an Pflichttermin.“

Zwei Pokale entschädigen die Winninger für die Strapazen. Gibt’s da ein Geheimnis für den Erfolg? „Klar“, erklärt der 55-Jährige, „Winningen liegt mitten in einem herrlichen Weinbaugebiet. Unser Zaubertrank: Riesling Spätlese natürlich.“

„So, so, Doping mit Wein“, lacht der 58-jährige Heinz Jost. Frisch geduscht sind er und seine zwei Kumpels auf dem Weg zum Festzelt. Das Trio ist aus Bozen angereist und auch schon zum zwölften Mal mit dabei. „Doch heuer hatten wir Pech“, erklärte der Südtiroler, „Günther hatte einen Reifenplatzer. Sogar zwei Ersatzschläuche hatten wir dabei. Aber dass auch der Mantel beschädigt wird, damit haben wir nicht gerechnet.“ Dennoch erreichten die drei Freunde das Ziel, wenn auch mit Verspätung.

Die guten alten Zeiten
Eigens aus Frauenfeld angereist ist Toni Erb gemeinsam mit einem 18-köpfigen Team. Der Schweizer nimmt bereits zum 18. Mal teil. „Früher war’s gemütlicher“, erinnert sich der ebenfalls 58-jährige, „wie im Leben ist auch im Radsport Schnelligkeit gefordert.“ Er selbst nahm ’s gelassen. Sieben Stunden brauchte er für die 160 Kilometer und die 1800 Höhenmeter. „Die schnellsten schaffen das in fünf Stunden“, weiß der Frauenfelder, „aber die sehen von der herrlichen Landschaft nichts mehr.“

„Genau“, bestätigt Hans Ludescher und setzt sich dazu. „Die früheren Drahtesel sind mit den heutigen, genau auf den Biker abgestimmten Hightech-Rädern nicht mehr zu vergleichen“ weiß der Obmann des Hohenemser Radsportvereins. Von Anfang an organisiert er die Vorarlberger Radtouristikveranstaltung. Nächstes Jahr zum 30. Mal.

Radmarathon und Radtouristik rund um Vorarlberg
Tour A: 4. Ländle Radmarathon (225km – 3700 Höhenmeter)
Tour B: 29. Rund um Vorarlberg (160km – 1800 Höhenmeter)
Tour C: 1. Bödele Tour (55 km – 1200 Höhenmeter)

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