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„Robin Hood" ohne Führerschein in Kempten

Im benachbarten Allgäu gab es am Wochenende eine Reihe schwerer Unfälle, etliche davon kamen unter Alkoholeinwirkung zu Stande.

In der Nacht auf Sonntag verunglückte im Ostallgäu ein 18-jähriger Einheimischer mit dem Pkw tödlich. Bei anderen Unfällen gab es Verletzte und hohen Sachschaden, teilte die Polizeiinspektion Kempten am Sonntag mit.

Direkten Zusammenhang mit dem Fasching (Fasnacht) hatte am Samstag ein Zwischenfall in Kempten: Ein als „Robin-Hood” Maskierter wurde von den (unmaskierten) Sheriffs wegen unbefugten Gebrauch eines Kraftfahrzeugs, Unfall unter Alkoholeinfluss und Fahrerflucht verhaftet. Der 27-Jährige hatte als Retter der Armen an einer Faschingsfeier in Kempten teilgenommen und fleißig gebechert und war schließlich ohne Erlaubnis und stark alkoholisiert (1,76 Promille) mit dem Auto der Gastgeberin weggefahren und bald gegen einen Baum gekracht. Nach dem Totalschaden-Unfall ging „Robin Hood” zu Fuß zurück und wurde von der Polizei bald ausgeforscht.

Zu seinem „Pech” stellte sich heraus, dass der junge Mann keinen Führerschein mehr besaß. Den hatte er bereits vor einem Jahr nach einem Unfall im betrunkenen Zustand verloren. Zudem wurde er per Haftbefehl gesucht, weil er seine Münchner Wohnung mit unbekanntem Ziel fluchtartig verlassen und seither keinen festen Wohnsitz mehr hatte. Am Samstag wurde er in seiner Maskerade der Haftrichterin vorgeführt. Diese konnte sich angesichts der mittlerweile lädierten „Robin Hood” Verkleidung ein Lächeln nicht verkneifen. Dennoch wurde der alte Haftbefehl aufrechterhalten und wegen der neuen Taten die Untersuchungshaft angeordnet.

In der Nacht auf Sonntag kam es auf der B 31 nahe der Abfahrt nach Lindau zu einem schweren Unfall, bei dem sechs Personen teils erheblich verletzt wurden und etwa 15.000 Euro Sachschaden entstand. Eine 52-jährige Autofahrerin hatte mit hoher Geschwindigkeit einen entgegenkommenden Pkw gestreift, beide Autos überschlugen sich. In dem entgegenkommenden Wagen saßen sechs junge Leute, von denen fünf verletzt und in die Krankenhäuser Lindau und Tettnang eingeliefert wurden. Auch die Unfall-Fahrerin zog sich eine Platzwunde und Schnittverletzungen am Kopf zu. Im Krankenhaus Lindau gab sie an, einem Fuchs ausgewichen zu sein, der über die Fahrbahn lief. Die ermittelnden Polizisten merkten erheblichen Alkoholgeruch, veranlassten die Blutentnahme und stellten den Führerschein der Frau sicher.

In Sonthofen im Oberallgäu verursachte Samstagnachmittag ein alkoholisierter 21-Jähriger einen Unfall mit 11.000 Euro Sachschaden. Er geriet auf die Gegenfahrbahn und prallte mit einem entgegenkommenden Pkw zusammen. Dem Unfallverursacher war nach einer Trunkenheitsfahrt bereits 2003 die Fahrerlaubnis entzogen worden. Er hätte den Führerschein erst im Oktober 2004 zurückbekommen. Für den Pkw bestand laut Polizei zudem kein Versicherungsschutz.

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