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„Ich hoffe, dass Marco nicht leiden musste“

Marco Maier aus Nenzing wird noch immer vermisst. Der 15-Jährige war von einem Grillfest nicht mehr heimgekommen. Die Suche nach wurde ergebnislos abgebrochen.

Die Mutter glaubt, dass ihr Kind ertrunken ist.

Als Gendarmen ihr den Turnschuh ihres Sohnes brachten, wusste Christine Maier (36), „dass mein einziger Sohn tot ist“. Der Turnschuh war am Samstag auf einer Sandbank bei der Mündung der hochwasserführenden Meng in die Ill gefunden worden.

„Marco war immer fröhlich“

Auch Marcos Großeltern, Eduard und Margarete Maier (beide 64), gaben daraufhin die Hoffnung auf. „Er ist in den Bach gefallen und ertrunken“, glaubt Marcos Opa. Davon geht mittlerweile auch die Gendarmerie „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ aus.

Die Großeltern hegen für Marco Elterngefühle. „Er hat bei uns gelebt. Wir haben ihn mitaufgezogen“, so Eduard niedergeschlagen zur NEUE. Marco und sein Opa waren ein gutes Team. „Wir sind zusammen Skifahren und in die Berge gegangen“, erinnert sich Eduard an schöne gemeinsame Stunden. Die beiden haben viel gelacht miteinander, „denn Marco war immer fröhlich, eine richtige Frohnatur“.

„Er wäre heimgekommen“

Wenn Marco noch leben würde, wäre er längst heimgekommen, ist sich seine Mutter sicher. Denn „er musste sich nicht fürchten, heimzukommen. Auch nicht am Tag der Zeugnisverteilung.“

Eine Frage quält Mutter Christine ganz besonders. „Wie starb mein einziges Kind? Starb es qualvoll?“ Christine hofft, dass ihr Sohn nicht leiden musste. Dass er schnell in die andere Welt hinübergehen konnte.

Als „schlimm“ empfi ndet sie es auch, dass ihr Kind bis heute nicht gefunden wurde. „Denn dann kann ich nicht einmal auf den Friedhof gehen.“ Opa Eduard macht das auch zu schaffen. „Es ist besser zu verkraften, wenn der Marco gefunden wird“, sagt er und wischt sich mit einem Taschentuch die Tränen von den Wangen.

In seine Trauer mischt sich Dankbarkeit. Dankbarkeit gegenüber den Menschen, die fieberhaft nach seinem Enkel suchten. Im Namen meiner Familie möchte ich mich bei allen Rettungskräften bedanken.“

Die Suchaktion, bei der mehr als 90 Mann, drei Suchhunde und ein Hubschrauber im Einsatz waren, wurde am Sonntag ergebnislos eingestellt. Von Seiten der Gendarmerie heißt es: „Sobald neue Hinweise da sind, wird weiter gesucht.“

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