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„Heil“-Sager: „Künstliche Aufregung“?

Heinz Christian Strache &copy APA
Heinz Christian Strache &copy APA
FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky ortet eine „mehr als künstliche Aufregung“ um den „Heil“-Gruß, mit dem sich der Delegierte Walter Sucher gestern, Sonntag, beim Wiener FP-Landesparteitag verabschiedet hat.

Es sei dies ein in weiten Teilen Österreichs gebräuchlicher Gruß, erklärte er in einer Aussendung. Norbert Walter, Landesgeschäftsführer der Wiener ÖVP, ließ dies nicht gelten.

Vilimsky verwies auch auf die Grußformeln „Schi-Heil“, „Petri-Heil“, „Berg-Heil“, „Waidmanns-Heil“, „Schützen-Heil“ und „Gut-Heil“ bei Schifahrern, Fischern, Bergsteigern, Jägern, Schützen und Turnern. „Heil“ sei eine in Tirol oder Vorarlberg geläufige Grußform. Sie gehe auf das Ende des 18. bzw. frühen Beginn des 19. Jahrhunderts zurück und sei auch in der Tradition des Korporationswesens fest verankert.

In diesem Sinne sei auch die gestrige Wortmeldung zu verstehen gewesen. Jegliche „bösartige Verdrehung“ dieser Intention sei „eine miese, parteipolitisch motivierte Vorgangsweise, um die Berichterstattung über die vielen positiven Forderungen der Wiener FPÖ in der Berichterstattung zu torpedieren“, so der Generalsekretär.

„Wo bleibt das gleiche Maß an Entrüstung, wenn der frühere SPÖ-Klubobmann und nunmehrige SPÖ-Volksanwalt Peter Kostelka beim Angeln ein Petri-Heil wünscht, wenn der Oberjägermeister und Raika-Chef Christian Konrad auf dem Jägerball ORF-Generaldirektorin Monika Lindner mit einem herzlichen ’Waidmanns-Heil’ begrüßt oder wenn Bundespräsident Heinz Fischer als leidenschaftlicher Bergsteiger ein Berg-Heil ruft. Wäre Vizekanzler Gorbach parteipolitisch noch von Bedeutung, müsste man ihn auch mit seinem Vorarlberger Gruß „Heile“ noch erwähnen. Diese lächerliche Debatte um eine Detailfacette des Wiener FPÖ-Parteitages ist somit überflüssig“, meinte Vilimsky.

VP-Landesgeschäftsführer Walter zeigte für die Argumentation mit dem westösterreichischen Grußgebrauch, zu der bereits gestern, Sonntag, auch FP-Chef Heinz-Christian Strache gegriffen hatte, kein Verständnis. „Strache ist um keine Ausrede verlegen. Außer bei den Ewiggestrigen ist dieser Gruß auch in Westösterreich in diesem Zusammenhang nicht gebräuchlich,“ betonte der Politiker, der der darauf verwies, dass er selbst aus Tirol stammt. „Strache und Sucher haben es wohl drauf angelegt, Gudenus zu beerben“, so Walter.

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