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„Friedhof der Kuscheltiere“ in Planung

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Wo sich Fuchs und Hase „Gute Nacht“ sagen, am Rande der Donaustadt, soll Wiens erster Tierfriedhof entstehen. Friedhof mit bis zu 4.000 Grabstellen - Kühe und Pferde werden nicht aufgenommen.

Der potenzielle Betreiber, die „Tierfriedhof – Donaustadt GmbH“, besitzt nach eigenen Angaben bereits ein 10.000 Quadratmeter großes Grundstück neben dem Golfplatz Süßenbrunn. Man ist zuversichtlich, dass spätestens im Frühjahr 2007 die ersten Beerdigungen über die Bühne gehen kann.

Man habe alle Anträge eingereicht, so Initiator Hans Szende im APA-Gespräch. Im Büro der zuständigen Stadträtin Sonja Wehsely (S) räumt man dem Ansinnen auch durchaus Chancen ein – allerdings unter einer Reihe von Auflagen. So dürften definitiv keine Tierkadaver, sondern nur Urnen bestattet werden. „Das stimmt nicht“, meinte Szende dazu. Nach österreichischem Recht sei dies verboten, laut einer EU-Richtlinie müsse die Genehmigung nun aber erteilt werden.

Wenn diese vorliegt, sollen in der Donaustadt 4.000 Tiergräber ausgehoben werden. Die Hinterbliebenen können dabei zwischen einem anonymen Sammelgrab, einer Bestattung im Urnenhain oder einer Einzelgrabstelle wählen. Die Trauerfeier kann auf Wunsch mit Orgelmusik, Gesang, Nachruf und Trauerzug gestaltet werden. Auch bereits beerdigte Tiere sollen in den Süßenbrunner Totenacker umgebettet werden können.

Die 3-Jahres-Pacht für ein Grab kostet je nach Tiergröße bis zu 680,20 Euro exklusive Mehrwertsteuer – bei längerer Pachtdauer gibt es Rabatt. Um im „Friedhof der Kuscheltiere“ Aufnahme zu finden, dürfen die Verblichenen aber eine gewisse Größe nicht überschreiten: „Wir nehmen keine Kühe, keine Pferde“, stellte Szende klar. Ein Hausschwein sei denkbar, wenn es nicht größer als ein Hund sei.

Auch an die Hinterbliebenen eines Tieres denkt der Investor und will Trauerseminare anbieten. Hauptzielgruppe seien jedenfalls Familien mit Kindern.

Damit es so weit kommen kann, fehlt es vorerst noch an den Genehmigungen. Eine Prognose, wann hier eine Entscheidung fallen könnte, wollte man sich im Wehsely-Büro nicht entlocken lassen.

Als „eindeutig falsch“ kritisierte Szende im APA-Gespräch einen Medienbericht, in dem seine Projekt-Partnerin als „Bordell-Chefin“ bezeichnet wurde. Laut Szende sei sie lediglich Geschäftsführerin der Bar „Venusfalle“ gewesen und habe diesen Posten nun aufgegeben, um sich ganz auf den Friedhof zu konzentrieren: „Wir haben ein kleines Kind und wollten in der Nacht nicht mehr arbeiten“, erklärte der Friedhofsbetreiber in spe.

Weitere Informationen unter www.tierfriedhof-wien.at

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