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„Herzlichen Glückwunsch, Boys! "

Vor 40 Jahren kam erste Beatles-Single „Love Me Do“ auf den Markt. Der Lennon/McCartney-Song war nicht sofort ein Hit. Er landete auf Platz 17 der englischen Hitparade.

Die Beatles spielten im Mai 1962 gerade wieder einmal im Hamburger „Starclub“, als Manager Brian Epstein aus London telegrafierte: „Herzlichen Glückwunsch, Boys! EMI will Euch aufnehmen. Übt die neuen Stücke.“ Fünf Monate später, am 5. Oktober 1962, kam die erste Beatles-Single „Love Me Do“ auf den Markt. Die Lennon/McCartney-Komposition war nicht sofort ein Hit. Sie landete auf Platz 17 der englischen Hitparade. 40 Jahre später gilt sie als Start der legendären Weltkarriere der Pilzköpfe aus Liverpool.

„Melodie und Text des Stücks waren so simpel, wie sie nur sein konnten“, schrieb Pop-Kritiker Alan Pollack über die von Lennons Mundharmonika geprägte Komposition. „Aber unter der Oberfläche verbarg sich Originalität und Appeal.“ Das triste England der 60er Jahre, bis dahin vom US-Rock dominiert, sehnte sich damals nach seinen eigenen Idolen. Nach dem „uninspirierten Pop von Cliff Richard“, schrieb Pollack, „waren die Beatles mit ihren langen Haaren aufregend neu“.

Die zweite Beatles-Single „Please Please Me“ brachte Mitte Jänner 1963 den Durchbruch zum Weltruhm. Die Nummer Eins in den Charts wurde mehr als 250.000 Mal verkauft und so für die Beatles zur ersten „silbernen“ Schallplatte. Über die Auszeichnung sagte John Lennon:
„In diesem Augenblick fühlte ich, dass mein Wunschtraum wahr werden würde.“

Der ersten Beatles-LP, ebenfalls mit dem Titel „Please Please Me“, folgte im April 1963 der Nummer-Eins Hit „From Me To You.“ Die anschließende England-Tournee wurde zum Triumphzug. Das Phänomen der „Beatlemania“ war geboren.

Spätestens im August 1963 hörten die Beatles endgültig auf, eine Band wie viele andere zu sein. An einem einzigen Tag gingen damals eine Million Scheiben von „She Loves You“ über den Ladentisch. Die LP brachte der Band die erste „goldene“ Schallplatte. Das aufreizend- provozierende „Yeah, Yeah, Yeah“ wurde weltweit zum Erkennungsschrei.

Schon 1966, so sagt Ringo Starr in der Beatles-Anthology, kamen der Band nach 1.400 Live-Auftritten und einer katastrophalen Tour durch die Philippinen die ersten Gedanken, aufzuhören. “1966 wurde es ziemlich langweilig. Wir brauchten eine Erholungspause. Jeder hatte das Gefühl, das Ende einer Ära ist gekommen.“

Vier Jahre später, im April 1970, trennten sich die Beatles. Die Bandmitglieder machten Solo-Karrieren. Nach der Ermordung von John Lennon in New York 1980 und dem Krebstod von George Harrison im vergangenen Jahr sind mit Paul McCartney und Ringo Starr nur noch zwei Beatles am Leben. Alle wurden Multimillionäre.

Das Reihenhaus in Liverpool, in dem McCartney 1962 „Love Me Do“ mit Lennon komponierte, ist heute ein unter Denkmalschutz stehendes Museum. Der Flughafen der Heimatstadt der Beatles trägt Lennons Namen. Statuen und Ehrenplaketten erinnern an die Band, deren musikalischer und finanzieller Erfolg sich nur in Superlativen ausdrücken lässt. Eine Frühaufnahme von „Love Me Do“, von McCartney signiert, wurde 1994 in London für damals 27.000 Mark (13.805 Euro) versteigert.

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