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„Clou“-Regisseur 80-jährig gestorben

Der Filmregisseur George Roy Hill ist im Alter von 80 Jahren gestorben. Wie sein Sohn mitteilte, erlag er im New Yorker Appartement den Folgen der Parkinson-Krankheit.

Zu seinen bekanntesten Filmen zählt seine Oscar-prämierte Gaunerkomödie „Der Clou“ („The Sting“, 1973) mit Robert Redford und Paul Newman.

Hill hatte zuvor schon mit den beiden den Erfolgsfilm „Zwei Banditen“ („Butch Cassidy and the Sundance Kid“, 1969) gedreht, was Redford und Newman zu einem der berühmtesten Schauspielerpaare in Hollywood machte. Und Hill war zu dieser Zeit der einzige Regisseur, der gleich mit zwei Filmen in der Liste der erfolgreichsten Filme aller Zeiten vertreten war. „Er war der beste Freund, den man haben konnte“, sagte Newman in einer Reaktion auf den Tod Hills. „Er war Freund, Mentor und Feind.“

Mit den „Zwei Banditen“ hauchte Hill dem schwächelnden Western-Genre neues Leben ein. Statt Butch (Newman) und Sundance (Redford) als harte Gesetzlose darzustellen, ließen er und Drehbuchautor William Goldman sie eher als Freigeister agieren, die Banken nur zum Spaß überfallen. Der Film wurde für den Oscar in den Kategorien bester Film und beste Regie nominiert und gewann den Preis in vier weiteren Kategorien, darunter beste Filmmusik für das Lied „Raindrops Keep Fallin’ on My Head“.

In „Der Clou“ traten Newman und Redford wieder gemeinsam vor die Kamera, diesmal in einer verwickelten Gaunerkomödie. Bekannt wurde der Film auch durch seine Ragtime-Musik. Der schon fast vergessene Pianist Scott Joplin gelangte dadurch wieder zu Anerkennung. „Der Clou“ gewann gleich sieben Oscars, darunter den für den besten Film, die beste Regie und das beste Drehbuch.

Der am 20. Dezember 1922 geborene Hill hatte seine Karriere als Journalist begonnen und dann zunächst Theaterstücke in New York inszeniert. Mit 40 Jahren vollzog er dann den Schritt zum Film. 1962 schuf er mit Jane Fonda in der Hauptrolle eine ungewöhnliche Umsetzung der Tennessee Williams-Komödie „Zeit der Anpassung“, die er zuvor fürs Theater inszeniert hatte.

Mit dem Drama „Tollkühne Flieger“ mit Robert Redford brachte Hill 1975 seine Leidenschaft fürs Fliegen auf die Leinwand. Anfang der 80er Jahre gelang ihm nach der Vorlage des skurrilen John Irving-Romans „Garp und wie er die Welt sah“ („The World According to Garp“) eine brillante Literaturverfilmung. Sein 1977 gedrehter Film „Schlappschuß“ („Slap Shot“) war zuerst ein absoluter Flop, entwickelte sich dann aber mit der Zeit zu einem der beliebtesten Sportfilme überhaupt. Hills letzter Streifen aus dem Jahr 1988 mit dem Titel „Funny Farm“ war eine Satire über die Stadtflucht.

Hill, der sich Anfang der 70er Jahre von seiner Frau Louisa Horton scheiden ließ, hinterlässt zwei Söhne, zwei Töchter und zwölf Enkelkinder.

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