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„Entfernter“ Verdacht auf Lassa-Fieber bei Wienerin

Eine 43jährige Wienerin ist mit einem - wie es in informierten Kreisen hieß - ziemlich „entfernten“ Verdacht auf eine Lassa-Fieber-Erkrankung in einem Wiener Spital aufgenommen worden.

„Der Patientin geht es gut. Schnelltests haben den Verdacht bisher nicht erhärtet“, hieß es am Freitag in einer Aussendung des Krankenanstaltenverbundes (KAV).

„Die Frau war in Ghana, möglicherweise auch in einer Region, in der es das Lassa-Fieber gibt“, erklärte ein Wiener Spezialist gegenüber der APA. Die Frau sei offenbar als Rucksack-Touristin unterwegs gewesen. Nach der Heimkehr hätte sich Fieber unklarer Herkunft gezeigt. Es handle sich um einen bloßen Verdacht. Die Frau hätte das Fieber eventuell noch in der Inkubationszeit bekommen.

Die Patientin ist vorbeugend isoliert untergebracht. Alle notwendigen Maßnahmen zum Schutz des betreuenden Personals, anderer Patienten und Personen wurden getroffen, hieß es in einer Aussendung des Krankenanstaltenverbundes. Wie die APA erfuhr, wurde das Tropeninstitut in Hamburg mit der Durchführung der endgültigen Tests beschäftigt. Die Ergebnisse dürften bald vorliegen.

Die Wiener erhielt vorsorglich das Medikament Ribavirin, mit dem Patienten mit der Virus-Infektion behandelt werden können. Das Mittel wird auch gegen die Hepatitis C eingesetzt.

Das Lassa-Fieber ist eine von Viren ausgelöste Infektionskrankheit, die 1969 erstmals in der nigerianischen Stadt Lassa diagnostiziert wurde. Die Ansteckung kann über Blut, Stuhl, Speichel, Erbrochenem, Sekret, Urin oder Samenflüssigkeit erfolgen. Eine Tröpfchen-Infektionen, etwa über Niesen, ist den Angaben zufolge untypisch, kann aber nicht ausgeschlossen werden. Die Krankheit gehört zu den hämorrhagischen Fiebern, das heißt, dass es bei einem heftigen Verlauf zu schwersten Blutungen kommen kann. Auch Ebola und Dengue-Fieber werden zu den hämorrhagischen Fiebern gerechnet.

Nach einer Ansteckung dauert es ein bis drei Wochen, bis erste Symptome auftreten. Typisch sind hohes Fieber, Hals-, Kopf- und Muskelschmerzen, Schwindelgefühl und Durchfall. In der zweiten Woche kommt es zu starken Magenschmerzen, Erbrechen sowie Schwellungen in Gesicht und am Nacken. Außerdem treten innere Blutungen auf, die häufig zum Tode führen. Die Todesrate bei Lassa-Epidemien kann bis zu 50 Prozent betragen.

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