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Zwei Raubüberfälle innerhalb einer Viertelstunde

Symbolfoto |&copy APA
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Nur eine Viertelstunde benötigte Nebojsa S. (22) am 26. August 2003, um zwei Raubüberfälle zu begehen - Vier Jahre Haft - Urteil nicht rechtskräftig.

Zunächst attackierte er unweit des Westbahnhofs in Wien-Fünfhaus eine Pensionistin, stieß sie zu Boden und drückte ihr ein Küchenmesser an den Hals, als sie sich wehrte. Beute: 55 Euro. Weil ihm das zu wenig war, marschierte er in ein nahe gelegenes Geschäft und verlangte 200 Euro, wobei er der Verkäuferin ins Gesicht schlug. Am Montag, wurde er im Landesgericht zu vier Jahren Haft verurteilt.

Die Flucht war ihm deswegen nicht gelungen, weil Passanten auf die um Hilfe rufende Verkäuferin aufmerksam wurden. Sie verfolgten den Räuber, überwältigten ihn und hielten ihn bis zum Eintreffen der Polizei in Schach.

Staatsanwältin meldet Berufung an

Staatsanwältin Julia Koffler-Pock sprach von einer „Modeerscheinung“: Wenn jemand Geld brauche, um seine Drogensucht zu finanzieren – Nebojsa S. ist seit längerem abhängig -, „laufen wir alle Gefahr, solchen Tathandlungen zum Opfer zu fallen. Wir können uns schwer davor schützen.“ Deswegen forderte sie eine strenge Bestrafung und meldete gegen das ihrer Ansicht nach zu milde Urteil Berufung an.

Trotz seines jungen Alters ist Nebojsa S. bereits fünffacher Vater. Sein erstes Kind zeugte er mit 13. Seine Mutter war mit dem gesamten Nachwuchs ins Landesgericht gekommen. Die Halbwüchsigen wollten offenbar ihren Papa sehen und winkten und riefen während der Verhandlungspausen diesem aufmunternde Worte zu. „Auf Wiedersehen“, meinte die älteste Tochter nach der Urteilsverkündung. Und zu ihren Geschwistern bemerkte die Neunjährige: „Er kommt eh bald heim.“

Redaktion: Michael Grim

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