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Zum Filmstart von "Schneemann": Interview mit Michael Fassbender

Von einem mörderischen Androiden in "Alien: Covenant" hin zu einem norwegischen Kommissar mit Alkoholproblemen in "Schneemann": Das schauspielerische Talent von Michael Fassbender scheint keine Grenzen zu kennen.
Filmkritik von "Schneemann"

Im Interview mit der Nachrichtenagentur dpa erzählt der 40-jährige Ire (mit deutschen Wurzeln) von den Dreharbeiten der neu im Kino erschienen Jo-Nesbo-Romanverfilmung im kalten Oslo und seinem Wunsch, auch einmal hinter der Kamera zu stehen.

Interview mit Michael Fassbender zum Kinostart von “Schneemann”

Sie haben Jo Nesbo während der Dreharbeiten zu “Schneemann” getroffen. Haben Sie ihn zu Ihrer Rolle befragt?

Michael Fassbender: Nein. Er hat mich zum Klettern mitgenommen. Ich hab ihn ehrlich gesagt kaum zu der Figur befragt. Bei vorherigen Filmen hab ich die Autoren auch nicht gefragt. Wir haben einfach nur Zeit miteinander verbracht und über alle möglichen Dinge gesprochen. Er ist übrigens ein ziemlich guter Kletterer. Ich nicht.

Trotzdem machen Sie gern Ihre eigenen Stunts?

Nicht unbedingt gern, aber ich mache das, was der Stuntkoordinator erwartet. Ich arbeite mit dem Stuntteam und die beurteilen dann, was ich machen kann. Was ich kann, mache ich gern selbst, weil es der Illusion hilft. Aber wenn die Gefahr zu hoch ist, dass ich mir was breche und die Produktionskosten steigen, weil wir die Dreharbeiten pausieren müssen, dann lasse ich es lieber.

“Schneemann” wurde in Oslo gedreht. Trotz Schnee und Kälte sieht es so aus, als wären Sie nicht sehr warm angezogen. Sie müssen doch die ganze Zeit gefroren haben?

So schlimm war es gar nicht. Ich hatte lange Unterhosen an. Man zieht so viel wie möglich drunter. Aber es war auch eine trockene Kälte. Ich fand das ziemlich erfrischend und sehr angenehm. Oslo ist toll. Wenn wir hier (in Großbritannien) schlechtes Wetter kriegen, geht das mehr in die Knochen.

Sie wohnen seit kurzem in Lissabon. Was hat Sie dort hingezogen?

Viele Dinge. Vor allem, dass ich dort direkt am Meer lebe und surfen kann. Die ganze Küste ist wunderschön. Ich muss das aber erst noch richtig erkunden. Ich war das ganze Jahr unterwegs.

Sie sind offenbar nur bei der Arbeit…

Dieses Jahr hab ich kaum etwas gemacht. Ich habe den neuen “X-Men”-Film abgedreht, sonst nichts. Ich war im Urlaub in Südafrika und bin auch dort viel gesurft. Außerdem hab ich an der “Ferrari Challenge” teilgenommen, habe also mehrere Autorennen gefahren an den Wochenenden. Mehr als ein dritter Platz in Kanada ist dabei aber nicht rausgesprungen.

Ist das ein Kindheitstraum, der da in Erfüllung geht?

Absolut. Nichts tu ich lieber. Seit ich drei Jahre alt war, wollte ich hinter das Steuer. Ich konnte es kaum abwarten, meinen Führerschein zu machen.

Leben Sie gern gefährlich?

Nein, nicht wirklich. Es geht nicht um die Gefahr, nur um die Geschwindigkeit. Ich mag die Schnelligkeit.

Wer waren Ihre Kindheitshelden?

Mit Ayrton Senna ging es los und dann Michael Schumacher. Schumacher ist einer meiner absoluten Helden. Er ist der Beste, zumindest in unserer Zeit.

Kommissar Harry Hole, den Sie in “Schneemann” spielen, ist ein großer Musikfan. Das müsste Ihnen doch gefallen haben. Sie selbst wollten sogar mal Musiker werden…

Ja, absolut, ich liebe Musik. Ich war 17 Jahre alt und wollte Gitarrist werden. Doch dann kam mein Freund zu Besuch und hat wirklich gespielt. Da wurde mir klar, dass das für mich nichts wird, weil er so gut war. Dieses Talent hatte ich nicht. Etwa zu der Zeit habe ich meine ersten Schauspielstunden genommen.

Welche Musik hören Sie zurzeit gern?

Fassbender: Mein Musikwissen über alles, was nach den späten 90er-Jahren rauskam, ist begrenzt, ich muss überlegen. Momentan höre ich ganz gern Rihanna. Ansonsten alles außer House Music.

Welche Herausforderungen würden Sie gern in Zukunft angehen?

Fassbender: Ich würde gern Regie führen. Das ist auf jeden Fall etwas, was ich bald machen will. Ich habe jetzt über 20 Jahre Erfahrung im Schauspielgeschäft. Und Regie hat mich schon immer interessiert. Hoffentlich ist die Zeit dafür jetzt reif. Es sind ein paar Sachen im Gespräch, aber ich möchte noch nicht darüber sprechen, falls es am Ende womöglich doch nichts wird. Das wäre ärgerlich.

(Das Gespräch führte Philip Dethlefs/dpa/APA/Red.)

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