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Zug in NÖ entgleist: Drei Passagiere schwer verletzt, Streckenabschnitt gesperrt

Die Mariazellerbahn in NÖ entgleiste.
Die Mariazellerbahn in NÖ entgleiste. ©APA/EINSATZDOKU.AT/ED STEYRER
Dienstagfrüh forderte ein Zugsunglück in NÖ mehrere verletzte Personen. Zwei Waggons kippten um, Dutzende Passagiere befanden sich im Zug.
Zugsunglück in NÖ

Ein Zug der Mariazellerbahn ist Dienstagfrüh bei Völlerndorf in Gerersdorf (Bezirk St. Pölten-Land) entgleist. Zwei Waggons kippten um, sagte NÖ Feuerwehrsprecher Franz Resperger.

Zug der Mariazellerbahn in NÖ entgleist: Mehrere Verletzte

Nach Angaben der Polizei wurden drei Personen schwer verletzt. 27 Passagiere erlitten laut dem Roten Kreuz leichte Blessuren. In dem Zug befanden sich rund 80 Fahrgäste, darunter viele Kinder.

Laut Resperger waren zwei Triebwerkwaggons kurz nach 07.00 Uhr knapp vor der Pielachbrücke bei Völlerndorf nahe St. Pölten entgleist. Der Zug war auf dem Weg in die niederösterreichische Landeshauptstadt, teilte die Polizei mit. Bei dem Unfall kamen zwei Waggons seitlich zum Liegen, ein weiterer befand sich noch auf den Gleisen. Da die Oberleitung anfangs noch unter Strom stand, musste dieser abgeschaltet werden.

ZugsunglŸck bei St. Pšlten
ZugsunglŸck bei St. Pšlten

Drei Notarzthubschrauber nach Zugsunglück im Einsatz

Die Einsatzkräfte waren mit der Versorgung der Betroffenen, Ermittlungen und Bergearbeiten beschäftigt. Ein Großaufgebot an Helfern wurde alarmiert: 14 Rettungswagen, drei Notarzteinsatzfahrzeuge und drei Hubschrauber rückten aus, berichtete Sonja Kellner vom Roten Kreuz Niederösterreich.

Laut ÖAMTC flogen die Notarzthubschrauber “Christophorus 2” aus Krems-Gneixendorf, “Christophorus 15” aus Ybbsitz und “Christophorus 9” aus Wien zum Unfallort. Weiters rückten zwei Feuerwehren mit 40 Mitgliedern aus.

Streckenabschnitt nach Unfall gesperrt

Nach der Entgleisung ist der Streckenabschnitt zwischen St. Pölten und Hofstetten gesperrt worden. Es bestand ein Schienenersatzverkehr, hieß es von der Niederösterreichischen Verkehrsorganisationsgesellschaft (NÖVOG). Betroffen war eine “Himmelstreppe”-Doppelgarnitur.

UPDATE: Alle Verletzten abtransportiert

Nach der Entgleisung zweier Waggons der Mariazellerbahn in Niederösterreich sind die nun doch drei Schwerverletzten in die Spitäler Amstetten und St. Pölten sowie ins UKH Wien-Meidling geflogen worden. Die 27 Leichtverletzten wurden großteils nach St. Pölten und einige nach Melk gebracht, sagte Sonja Kellner vom Roten Kreuz NÖ. Die Betroffenen seien mittlerweile alle abtransportiert bzw. abgeholt worden.

“Die Zusammenarbeit der Einsatzkräfte vor Ort hat hervorragend funktioniert”, sagte Kellner. Die rund 80 Passagiere hätten sich an die Anweisung gehalten, bis zur Erdung in bzw. auf dem Zug zu bleiben (der Strom musste wegen der heruntergerissenen Oberleitung abgeschaltet werden). Zum Teil saßen die Fahrgäste nach dem Unfall auf den Waggons.

Der Lokführer und die Zugbegleiterinnen wurden laut NÖ Verkehrsorganisationsgesellschaft (NÖVOG) von einem internen Kriseninterventionsteam betreut. Der Lokführer wurde den Angaben zufolge nicht verletzt, stand aber unter Schock. Eine Untersuchungskommission des Verkehrsministeriums nahm Erhebungen zur Ursache am Unfallort auf. Neben Sachverständigen waren auch Spezialisten des Landeskriminalamtes Niederösterreich eingesetzt.

Bergung des Zuges “schnellstmöglich”

Die NÖVOG hat ein Unternehmen mit der Bergung des Zuges beauftragt. Zudem müsse u.a. die Oberleitung repariert werden, die bei dem Unfall heruntergerissen wurde. Die Arbeiten sollen “schnellstmöglich” durchgeführt werden, hieß es von der NÖVOG. Wie lange die Streckensperre zwischen St. Pölten Hauptbahnhof und Hofstetten-Grünau dauern werde, konnte man nicht abschätzen. Ein Schienenersatzverkehr mit Bussen war nach wie vor in Betrieb.

“Wir bedauern den Unfall zutiefst und entschuldigen uns aufrichtig bei allen Fahrgästen, den Verletzten und deren Angehörigen, Familien und Freunden”, sagte NÖVOG-Geschäftsführer Gerhard Stindl. Gemeinsam mit den Vertretern des Landes wünschte er den Verletzten eine rasche Genesung.

Garnitur war zu schnell unterwegs

Nach dem Zugunfall Dienstagfrüh auf der Mariazellerbahn nahe St. Pölten wurde am Nachmittag die Ursache bekanntgegeben. “Aufgrund von überhöhter Geschwindigkeit ist die vordere Garnitur entgleist, die hintere Garnitur ist auf die vordere aufgefahren”, teilte die NÖ Verkehrsorganisationsgesellschaft (NÖVOG) mit. Den Angaben zufolge wurden drei Personen schwer und 31 leicht verletzt.

“Ob es zu der Überschreitung der in diesem Bereich zulässigen Höchstgeschwindigkeit durch technisches oder menschliches Versagen gekommen ist, ist Gegenstand der derzeitigen Untersuchungen”, hieß es in der Aussendung. Mit den Bergungsarbeiten in Gerersdorf (Bezirk St. Pölten-Land) wurde am Dienstag begonnen, sie sollten auch am Mittwoch andauern. Die Strecke zwischen St. Pölten Hauptbahnhof und Hofstetten-Grünau werde voraussichtlich bis Ende der Woche gesperrt bleiben, hieß es.

Private Gegenstände der Passagiere können ab Mittwoch bei der Polizeiinspektion Ober-Grafendorf abgeholt werden. Dafür wurde eine Notfallhotline unter der Nummer 059-133-3160 eingerichtet.

(APA/Red)

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